Am vergangenen Samstag, 1. Oktober, trat der GEC zum ersten Mal in der heimischen GLKB Arena an. Nach der Schmach von letzter Woche, wo man im Schlussdrittel mit sechs Gegentoren einen sicher geglaubten Sieg verspielte, wollte man schnellstmöglich reagieren. Die Aufgabe war aber eine schwierige: Der letztjährige Sieger der Gruppe, der EHC Wilen-Neunforn, war zu Gast auf dem Glarner Gletscher.
Von Fabio Lutz
Die Gastgeber konnten mit drei kompletten Linien agieren. Was in der letzten Woche auch immer trainiert wurde, es schien zu wirken. Bei dichtem Nebel auf dem Eisfeld (der Chronist hatte leider kein einziges Glarner Tor selber gesehen und erzählt nur vom hören sagen) gehörte das erste Drittel den Mannen aus dem Zigerschlitz. Das Spiel war gut zwei Zeigerumdrehungen alt, da kurvte Dallas Richard durchs gegnerische Drittel und schob zur frühen Glarner Führung ein. Danach musste man auch dem Gast einige Chancen zugestehen und man merkte gleich, warum die Ostschweizer letztes Jahr Erster wurden: Mit einem Doppelschlag innert 14 Sekunden drehten sie die Partie. Doch der GEC liess sich nicht verunsichern und man überstand mit viel Kampf eine zweiminütige doppelte Unterzahl. Anschliessend war man die spielbestimmende Mannschaft. Kurz vor der ersten Pause zahlten sich die Angriffsbemühungen mit dem Ausgleich durch Remo Largo aus.
Im Mitteldrittel startete der Gastgeber erneut furios. Bis zur 26. Minute netzte Jeret Anderegg zweimal ein und sorgte damit erstmals für einen Zweitorevorsprung. Allerdings agierten der GEC zunehmend sorgloser in der Defensive. Mit vereinten Kräften, einigen tollen Paraden des Schlussmannes und einer Portion Glück konnte man dieses Drittel aber schadlos überstehen. Die zahlreichen guten Möglichkeiten führten gleichzeitig zu keinen weiteren Toren.
Man spielte also wieder mit dem Favoriten auf Augenhöhe und drei Punkte lagen im Bereich des Möglichen. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Mit einem Mann im Vorteil kassierte man erneut zeitgleich zwei kleine Strafen. Wenig später nahm ein dritter Glarner in der Kühlbox Platz. Der EHC Wilen-Neunforn zeigte daraufhin, weshalb sie an der Ligaspitze mitmischen. Innerhalb von etwa zwei Minuten skorten sie viermal und drehten die Partie auf 4:6. Der GEC wechselte den Torhüter, doch es nützte nichts mehr. Ein weiterer Treffer besiegelte die zweite Niederlage im zweiten Spiel, welche sich frappant ähnelten.
Es war ein Alptraum, der sich wiederholte. Erneut hält man gegen einen guten Gegner über weite Strecken mit und spielte tolles Eishockey. Die Schlussdrittel erlitt man jedoch zweimal Kollateralschaden und geht am Ende leer aus. Torschütze Remo Largo bringt es auf den Punkt. «Wir verlieren die Konzentration, wollen vielleicht zu viel. Anders kann ich mir die Aktionen, vor allem auch die Strafen in den letzten 20 Minuten nicht erklären.» Dieser Trend muss schnellstmöglich gestoppt werden. Zwei ansehnliche Drittel nützen nichts, wenn man den Spielbetrieb im letzten Abschnitt auf «Standby» stellt. Nächsten Sonntag gastiert man beim EHC Frauenfeld. Die negativen Punkte müssen behandelt und besser umgesetzt werden, damit man die ersten Punkte der Saison schreiben kann. Man kann mitnehmen, dass der GEC sich vor niemandem verstecken muss. Für Zählbares braucht es allerdings über 60 Minuten eine konstant gute Teamleistung.