Für das zweite Saisonspiel reiste der GEC nach Flims. Im idyllischen Bergdorf wollte man sich keine Entspannung gönnen, sondern dem Spitzenteam Flims Punkte abjagen. Den ersten Sieg, so hoffte man, war ein schwieriges, aber machbares Unterfangen.
Von Fabio Lutz
Mit dem Car fuhr man in die Bündner Berge. Man war Topmotiviert ob der Tatsache, wie Profis herumkutschiert zu werden. Ebenfalls mit dabei war unser Lazarett, vertreten durch Daniel Mettler und Pascal Mächler. Die beiden planten einen Badetag im Caumasee, haben aber nicht mit den tiefen Bündner Temperaturen gerechnet und liessen es dann bleiben. Es ist zu hoffen, dass wenigstens die Höhenluft zur Beschleunigung ihres Genesungsprozesses beitragen wird. Zu seinem 3. Liga-Debüt kam Sasha Wirth. Der ehemalige Glarner Junior hat sich nun doch noch entschieden, weiter Hockey zu spielen.
Auf der Prau la Selva kam es also zum Duell mit dem EHC Flims. Ab dem ersten Puckeinwurf entwickelte sich ein attraktives Spiel. Den ersten Hochkaräter auf dem Stock hatte Tim Büttiker. Er scheiterte aber am Flimser Schlussmann und seinem nicht ganz präzisen Abschluss. Bereits nach wenigen Minuten gab es Penalty für die Flimser, welcher aber doch eher kläglich vergeben wurde. Die Hausherren nahmen aber Fahrt auf und konnten sich in der Zone des GEC festsetzen. Ein harmloser Schuss wurde von einem Glarner unglücklich ins eigene Gehäuse gelenkt. Wenig später kassierte der GEC in Unterzahl agierend das 2:0. Wieder wurde dem Spielgerät eine entscheidende Richtungsänderung gegeben. Die Reaktion der Glarner fiel heftig aus. Knapp eine Minute später erwischte Gilles Kessler den gegnerischen Torhüter schelmisch aus spitzem Winkel. In der Folge verpasste man es den Ausgleich zu erzielen. So waren es die Bündner, die ihre Führung ausbauen konnten. Mit einem 3:1-Rückstand trabte man in die Garderobe.
Für das zweite Drittel wechselte Glarus den Torhüter. Alter vor Schönheit war die Devise. An Blöchlinger lag es definitiv nicht. Es brauchte aber einen Ruck im Team. Dieser Ruck kam: Das Eis war noch nicht trocken, da war der Anschlusstreffer Tatsache. Wieder hiess der Torschütze Gilles Kessler. Die Flimser monierten, dass die Scheibe nicht drin war. Den Glarnern wars egal, der Schiri gab den Treffer. Nun rollte eine Strafenflut über unsere Jungs. In einer kurzen Phase bei nummerischer Gleichzahl konnte Joel Anderegg nach Spielhälfte zum 3:3 ausgleichen. Doch die Strafen gegen den GEC rissen nicht ab. Mit drei Leuten auf der Strafbank, brachte man das Fass zum Überlaufen. Kurz vor Ablauf dieser Unterzahl, konnte Flims aus dem Slot die neue Führung bewerkstelligen. Etwas angesäuert fasste man den zweiten Pausentee.
Im Schlussdrittel wollte man unbedingt das Spiel drehen. Chancen waren vorhanden, konnten allerdings nicht genutzt werden. Ab der 50. Minute holte man wieder in Hülle und Fülle Strafen. Kaum war eine abgelaufen, wanderte wieder ein Glarner raus. Teilweise muss man zugutehalten, dass etwas kleinlich gepfiffen wurde. Ändern konnte man es, trotz grosser Kommunikation mit den beiden Unparteiischen, nicht. Etwa fünf Minuten vor Schluss schlugen die Bündner daraus Profit. Der Glarner Schlussmann protestierte vehement, war er doch der Meinung, dass die Scheibe nicht drin gewesen ist (Er ist es auch jetzt noch!). Vielleicht war es ihm auch einfach zu schnell gegangen, ist er doch auch schon fortgeschritteneren Alters. War das die Entscheidung? Nicht ganz: 20 Sekunden später tankte sich Michael Mettler sensationell durch und bediente Remo Largo. Doch man bremste sich selbst aus: Strafen wegen zu vielen Spielern und Reklamierens besiegelten die zweite knappe Niederlage im zweiten Spiel. Am Ende zeigte die Tafel 5:4 für das Heimteam. Der Frust war am Ende gross. Das Spiel muss man schnell abhaken und nach vorne schauen.
Neben den vielen Strafen, welche hie und etwas kleinlich gepfiffen wurden, konnte man vor allem Top-Chancen nicht verwerten. Man fühlte sich ob der einseitigen Strafenauslegung benachteiligt. Die Fehler sollte man aber besser bei sich selbst suchen. Doppeltorschütze Kessler sah dies ähnlich. «Wir haben nicht 60 Minuten unser Spiel durchgezogen. Die vielen Strafen haben uns das Genick gebrochen.» Fürs nächste Spiel sei es für den jungen Uznacher wichtig dies zu ändern. «Wir müssen uns noch an das neue System des Coachs gewöhnen. Gegen Herisau hoffen wir auf viele Zuschauer und wollen Punkte einfahren. Dafür dürfen wir aber nicht so viele Strafen nehmen.» Am kommenden Samstag findet das erste richtige Heimspiel in der GLKB-Arena statt. Das Eis ist aufbereitet und alles brennt auf Eishockey im Glarnerland. Wir freuen uns auf euren Support. Bitte beachtet das COVID-19-Schutzkonzept.
EHC Flims : GEC 5:4 (3:1, 1:2, 1:1)
Prau la Selva, Flims – 35 Zuschauer. – SR Kostelac, Lechelt.
Tore: 9. Käppeli 1:0. 14. Adank (Kessler, Marugg; Ausschluss J. Luchsinger) 2:0. 16. Kessler (Hensler) 2:1. 16. Adank (Kessler) 3:1. 22. Kessler (Kubli) 3:2. 32. Jo. Anderegg 3:3. 35. Adank (Kessler; Ausschluss Müller) 4:3. 57. Janki (Ausschüsse Kubli; Käppeli) 5:3. 58. Largo (M. Mettler) 5:4.
Strafen: Glarus 14×2 Minuten, EHC Flims 4×2 Minuten.
Glarus: Blöchlinger, Lutz (ab 20.); Ciprian, Küttel; M. Mettler, Schönfelder; Müller, Wirth; Büttiker, Je. Anderegg; Largo, Jo. Anderegg; Kessler, N. Luchsinger, Kubli, J. Luchsinger; Hensler, Moreno.
Bemerkungen: Glarus ohne Blumer, Zimmermann (beide Armeedienst), S. Lutz, Ragnolini, D. Mettler und Mächler (alle verletzt).
Nächstes Spiel
Glarner EC : SC Herisau
Sa. 10. Oktober, 19.45 Uhr, GLKB-Arena