Knappe Niederlage zum Saisonstart

Am vergangenen Samstag startete der GEC in die neue Saison. Zu Beginn duellierte man sich mit den Crocodile Flyers aus Weinfelden. Mit drei Punkten als Ziel, trat man zum Kräftemessen an.

Von Fabio Lutz

Das Feuer loderte beim GEC. Man brannte förmlich auf die neue Saison. Zudem konnte man doch tatsächlich mit einem Heimspiel starten (Der Chronist merkt an, dass er das in elf Saisons noch nicht erlebt hat oder sich zumindest nicht mehr daran erinnern kann). Doch die Technik in der heimischen GLKB-Arena schlug dem Team um Neo-Trainer Adriano Pennaforte ein Schnippchen: Aufgrund eines technischen Defekts musste man ins Exil nachWetzikon weichen. Neu in beim Glarner EC begrüssen darf man Michael Mettler, den Bruder von Emotionsbombe Daniel Mettler sowie Rückkehrer Pascal Kubli, welcher in der Vergangenheit zwischen Glarus und Rapperswil pendelte. Dank den Jungspunden Tim Büttiker, Jan Luchsinger, Gilles Kessler, Luca Ragnolini (war verletzt), und Sasha Wirth (hat noch Trainingsrückstand), welche nun fix im Kader des Fanionteams fungieren, erfuhr das Team eine starke Verjüngungskur. Mit Nic Luchsinger, Nils Wieser und Mirco Zweifel verstärkten noch drei Junioren die Mannschaft bei Ihrer Saisonpremiere.

Das Spiel begann intensiv. Beide Mannschaften machten Tempo und es waren die Krokodil-Flieger (Google-Translate und Deepl lieferten leider keine angemessene Übersetzung; vielleicht gibt es die auch nicht) aus dem Thurgau, welche zu Beginn mehr offensive Power hatten. Der GEC stemmte sich dagegen, worauf sich ein ausgeglichenes Spiel entwickelte. In der 15. Minute trugen unsere «Männer» einen blitzsauberen Konter vor: Bullygewinn in der eigenen Zone, Pass auf Jeret Anderegg, welcher den Turbo zündete und eiskalt zur Führung abschloss. So einfach kann Hockey sein. Dieser Treffer beflügelte und man versuchte nachzulegen. Bei diesem Vorhaben scheiterte Pascal Kubli nur denkbar knapp an der Torumrandung. Die Gäste hatten Ihrerseits zahlreiche gute Möglichkeiten, blieben aber vorerst nicht erfolgreich. Knapp 40 Sekunden vor der ersten Pause ermöglichte eine Unkonzentriertheit den Ausgleich der Gäste. Bei Joel Küttel sass der Frust darüber so tief, dass er gleich danach für fast ein Drittel in der Kühlbox Platz nehmen durfte. Über soziale Medien war zu erfahren, dass es da tatsächlich kühl war und Küttel sich eine Wolldecke organisieren liess.

Trotz eines guten Drittels war man gegen Ende zu passiv. Dies brachte auch der Coach in der Garderobe zum Ausdruck. Man wollte also mehr Druck auf den Gegner ausüben und das Spiel diktieren. Dies gelang in den ersten Minuten des Mitteldrittels. Allerdings baute manwieder gegen Ende merklich ab. Man kam nicht aus der eigenen Zone, liess dem starken Gegner viel Raum und wurde umgehend bestraft. Knapp 60 Sekunden vor der zweiten Sirene landete ein abgelenkter Schuss im Glarner Gehäuse. Neben dem Rückstand musste man auch noch den verletzungsbedingten Ausfall von Daniel Mettler verkraften. Gute Besserung an dieser Stelle in die March.

Für den Schlussdurchgang war alles offen. Es war Kampf, aber auch die notwendige Geduld gefragt. Die Mannen aus dem «Zigerschlitz» bäumten sich gegen den Rückstand. In der 50 Minute bekam der bereits erwähnte Michael Mettler viel Platz und zimmerte das Spielgerät ins Gästetor. Für die letzten zehn Minuten war Spannung vorprogrammiert. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch, wo beide Teams einige Hochkaräter ausliessen. Die Torhüter erwischten beide einen guten Tag und hielten ihre Mannschaften im Spiel. Der Lucky Punch landeten leider die Corodile Flyers: Nach einem Fehler der Glarner gelang ihnen 90 Sekunden vor Schluss die Entscheidung. Der GEC konnte nicht mehr reagieren und verliert den Saisonauftakt äusserst unglücklich mit 2:3.

Auffallend war, dass die jeweiligen Gegentore immer in den Schlussmomenten der jeweiligen Drittel fielen. Ob dies mit mangelnder Kondition oder mit abnehmender Konzentration zu begründen ist, überlässt der Chronist den Spezialisten. Trotz Niederlage war es eine ansehnliche Partie. Mit etwas mehr Wettkampfglück wären drei Punkte möglich gewesen. Positiv zu erwähnen gilt die Arbeit in Unterzahl, wo man sehr abgeklärt und souverän agierte. «Elend viel falsch gemacht haben wir nicht. Wir können auf dieser Leistung aufbauen, die Scheibe mehr laufen lassen und 60 Minuten unsere Taktik durchziehen» resümierte der Sturmtank Remo Largo und blickt optimistisch auf die kommenden Aufgaben. Der Modellathlet aus Schwanden fügte noch an: «Es geht vorwärts. Wir spielen anders als letzte Saison. Wenn wir die kleinen Fehler abstellen und die Pace halten, können wir solche Spiele gewinnen.» Für ihn und seine Kameraden geht es am kommenden Samstag in die Bündner Berge nach Flims. Für alle Zuschauer: Bei Wetterglück ist Flims ein unheimlich schöner Tagesausflug – bei schlechtem Wetter freuen wir uns dennoch über eure Unterstützung. 😉


GEC : EHC Crocodile Flyers 2:3 (1:1, 0:1, 1:1)
Kunsteisbahn Wetzikon, Wetzikon – 35 Zuschauer. – SR Tschenett, Meyer.
Tore: 15. Je. Anderegg (D. Mettler) 1:0. 19. Kappenthuler (Schmid) 1:1. 39. Seiler (P. Rutishauser, S. Rutishauser) 1:2. 50. M. Mettler (Schönfelder; Ausschluss Zieger) 2:2. 59. P. Rutishauser 2:3.
Strafen: Glarus 8×2 Minuten + 10 Minuten (Küttel), EHC Crocodile Flyers 7×2 Minuten + 10 Minuten (Wipf).
Glarus: Lutz, Blöchlinger; Ciprian, Küttel; M. Mettler, Schönfelder; Müller, Wieser; Zweifel, D. Mettler; Büttiker, Je. Anderegg; Largo, Jo. Anderegg; Kessler, N. Luchsinger, Kubli, J. Luchsinger.
Bemerkungen: Glarus ohne Blumer, Zimmermann (beide Armeedienst), Moreno, Hensler, Wirth (alle abwesend), S. Lutz, Ragnolini und Mächler (alle verletzt).


Nächstes Spiel 3. Liga

EHC Flims : Glarner EC
Sa. 3. Oktober,
Sportzentrum Prau la Selva, Flims