Am vergangenen Samstag empfing der GEC den Küssnachter SC zum alles entscheidenden Spiel auf heimischen Eis. Die Glarner hatten eine komfortable Ausgangslage und es musste doch einiges schief gehen, um den Ligaerhalt noch zu vergeigen. Dennoch nahm man dieses Spiel sehr ernst und wollte die Saison unbedingt mit einem Sieg abschliessen. Da aufgrund des Corona-Virus einige Veranstaltungen in der näheren Umgebung abgesagt wurden, hoffte man auf zahlreiche Unterstützung von den Rängen.
Von Fabio Lutz
Und tatsächlich: Die GLKB-Arena war sehr gut gefüllt und bereit für den Showdown. Mit 16 Feldspielern stieg man also in dieses letzte Spiel der Saison. Der GEC machte schnell klar, wer der Herr im Haus war und trat ordentlich aufs Gaspedal. Man schnürte die Innerschweizer sogleich ein und hatte ausgezeichnete Möglichkeiten auf ein frühes Führungstor. Dieses kam allerdings auf der anderen Seite. In der 6. Spielminute jubelten die Gäste und stellten damit den Spielverlauf auf den Kopf. Doch der GEC antwortete postwendend und glich durch Philipp Hensler nur eine Zeigerumdrehung später aus. Wiederum nur wenige Momente später brachte Remo Largo den GEC in Front und sorgte für eine Führung zur ersten Pause. Die Glarner waren zwar klar taktangebend, und liessen defensiv wenig zu. Doch wenn die Gäste Chancen kreierten, wurde es immer brandgefährlich.
Im zweiten Durchgang setzten die Hausherren ihr druckvolles Spiel fort. Alle drei Linien waren klar überlegen und schnürten den KSC regelrecht ein. Jeret Anderegg mit einem lupenreinen Hattrick und Daniel Mettler bauten in diesem Drittel die Führung auf 6:1 aus. Die Messe war gelesen, der Mist geführt oder ganz einfach «Der Match entschieden».
Im dritten Drittel folgte also noch die Kür, welche dann doch etwas holpriger wurde. Zu Beginn des letzten Spielabschnitts der Saison hatte man aber noch nicht genug. Insbesondere einer lief heiss: Captain und Tormaschine Jeret Anderegg. Mit seinen Toren vier und fünf baute er den Vorsprung der unsrigen weiter aus. Den Schlusspunkt auf den Torreigen setzte «Oldie» Michael Freuler mit dem neunten Treffer ins Küssnachter Gehäuse. Da die Gäste zwischendurch noch zweimal skoren konnten, lautete das klare Schlussverdikt 9:3 für den GEC, welcher somit in der 3. Liga bleibt.
Die Erleichterung und die Freude war nach der Schlusssirene gross. Nach einer zähen Saison, welche den Glarner EC klar unter wert die Abstiegsrunde beschert hatte, konnte dank zwei klaren Erfolgen doch einigermassen versöhnlich gestaltet werden. Auch Matchwinner Jeret Anderegg war nach Spielende sichtlich erleichtert: «Ich bin sehr froh, dass wir es gepackt haben. Wir wussten, dass wir nicht in die Abstiegsrunde gehören und konnten unser Potenzial in diesen beiden Spielen ausschöpfen. Das konnten wir aber nur, weil sich noch einmal alle zusammengerauft und gegen den Abstieg gekämpft haben.» Erstaunt zeigte er sich ob der klaren Resultate. «Das wir zweimal so deutlich gewinnen hätte ich nicht gedacht. Die Gegner waren auch nicht schlecht. Ich glaube es ist mehr auf unsere eigene Leistung zurück zu führen.» Auf die Frage, was er zu seinen sagenhaften 12 Punkten in zwei Spielen meint, erwidert der Leitwolf: «Es war schon eine persönliche Genugtuung und eine Erleichterung, dass Sie in dieser entscheidenden Phase rein gegangen sind. Es hätten heute aber auch andere Teamkameraden die Tore machen können. Was zählt ist der Sieg.»
Nach vielen Tiefschlägen für die Glarner Equipe ist die Saison nun zu Ende. Trotz des geschafften Ligaerhalt schaut man mit einem weinenden Auge zurück. Nach der Partie wurden verdienstvolle Teamstützen verabschiedet, welche diese Mannschaft und auch den Verein geprägt haben. Mit «Bandenhobel» Dominik Hauser (nach 20 Aktivjahren), «Oldie» Michael Freuler (nach 21 Aktivjahren) und Coach Patrick Faoro (vermutlich noch länger; Auf Wikipedia gibt es leider keinen Eintrag) treten drei Vereinsikonen ab. Die Mannschaft und die ganze GEC-Familie dankt ihnen für die Verdienste und Leistungen während dieser langen Zeit. Wir freuen uns, die drei immer wieder neben dem heimischen Gletscher in der GLKB-Arena dabei haben zu können.
Glarner EC : Küssnachter SC 9:3 (2:1, 4:0, 3:2)
GLKB-Arena, Glarus – 189 Zuschauer. – SR Leitold, Hagen.
Tore: 6. Lüthold (Hodel) 0:1. 7. Hensler (Küttel, Ciprian; Ausschluss: Wolf) 1:1. 8. Largo (Je. Anderegg) 2:1. 22. Je. Anderegg (Largo, Mettler) 3:1. 28. Je. Anderegg (Largo, Freuler; Ausschluss: D. Müller; Ritzmann) 4:1. 38. Je. Anderegg (S. Lutz, D. Müller) 5:1. 39. Mettler (Freuler) 6:1. 41. Je Anderegg (Ciprian) 7:1. 47. Lüthold (Hodel) 7:2. 48. Je Anderegg (Küttel, Freuler) 8:2. 50. Freuler (Je. Anderegg, Largo; Ausschluss: Zbinden) 9:2. 52. Hodel (Baggenstos) 9:3.
Strafen: Glarus 7×2 Minuten, Küssnachter SC 5×2 Minuten.
Glarus: Lutz Fabio, Blöchlinger; Müller Dominique, Ciprian, Müller Nino; Mettler, Freuler; Largo, Hauser; Noser, Hensler; Luchsinger Jan, Luchsinger Nic; Lutz Simon, Je. Anderegg; Küttel, Büttiker, Zimmermann.
Bemerkungen: Glarus ohne Marco Zehnder, Peter Bruhin, Roberto Mettler, Pascal Mächler, Moreno und Joel Anderegg (alle abwesend).