Kaum Schwachpunkte waren beim zweitplatzierten Club da Hockey Engiadina zu erkennen. Das Glarner Heimteam versteckte sich auch nicht, doch fehlte ihnen der letzte Biss um vor Heimpublikum zu punkten.
Von Jrene Luchsinger
Beide Teams starteten am vergangenen Sonntagabend gut ins Spiel und erarbeiteten sich erste gute Torchancen. Bereits in der dritten Spielminute musste ein Glarner Spieler auf der Strafbank Platz nehmen. Nur dank ausgezeichneter Torhüterleistung und konzentrierter Glarner Verteidigung überstanden sie einige brenzlige Situationen vor dem eigenen Tor. Im Anschluss daran wendeten die Glarner das Spiel und erkämpften sich gute Tormöglichkeiten, welche leider immer abgeblockt wurden. Auch das Engadiner-Team liess nicht locker und machte Druck aufs Glarner Tor. Dabei stand vielfach der Glarner Torhüter Tim Schreyer im Mittelpunkt des Geschehens. Dank sehenswerten Paraden hielt er die Glarner im Spiel. In der 15. Spielminute mussten nacheinander zwei Glarner die Strafbank hüten – dies verhiess nichts Gutes. So kam es auch, dass kurz nach Ablauf der ersten Strafe, plötzlich die Scheibe im Glarner Tor lag.
Zu Beginn des Mitteldrittels nutzten die Glarner die Möglichkeit nicht, in Überzahl den Ausgleich zu realisieren. Zwar gelangen ihnen einige sehenswerte Aktionen, welche aber allesamt durch den Torhüter zunichte gemacht wurden. Auch das Engadiner Team liess nicht locker – die Latte rettete zum Glück vorerst die Glarner. Bei Spielhälfte sassen, nach übertriebener Härte auf dem Eis, gleich deren drei Glarner auf der Strafbank. Da liessen sich die Engadiner Gäste nicht zweimal bitten und bauten die Führung auf 0:2 aus. Das Heimteam war kurzzeitig von der Rolle – die Pässe waren zu ungenau, Frustration machte sich breit. Erst gegen Ende des Mitteldrittels fanden sie zurück ins Spiel.
Im Glarner Team spürte man, dass die Luft langsam draussen war. Erst recht, als die Gäste in der 42. Minute auf 0:3 erhöhten. Nach kurzer Standpauke des Trainers Christian Zimmermann ging plötzlich wieder alles viel leichter. Auch eine Strafe konnte sie nicht daran hindern, den Vorwärtsgang einzuschalten. Nils Wieser reagierte blitzschnell und schickte den Stürmer Nic Luchsinger los, welcher alleine auf den Torhüter loszog und mittels Trick zwischen den Beinen hindurch, den Torhüter sensationell bezwang. Die Freude im Glarner Team und auch bei den 119 anwesenden Zuschauern war riesig. Plötzlich gelangen den Glarnern Dinge, welcher zuvor für unmöglich gehalten wurden. Dabei klebte aber auch viel Pech an der Scheibe, welche die Torlinie einfach kein zweites Mal passieren liess. Einige Strafminuten zu viel zogen die Glarner ein, welche nicht nötig gewesen wären. Kurz vor Schluss erhöhten die Gäste genau in einer solchen Situation die Führung auf 1:4. Dies war sogleich auch das Schlussresultat.
Gefeiert wurde auf dem Eis im Anschluss trotzdem: nicht das Team, sondern wurde mit einem lachenden, aber auch weinenden Auge der Trainer Christian Zimmermann, welcher vom Team und von den anwesenden Zuschauern würdig verabschiedet wurde.
Die Meisterschaft 2019/20 schliesst das GEC U20-Team auf dem 6. Rang ab. In dieser Zusammensetzung wird das Team nicht mehr spielen, da einige in der kommenden Saison zur 1. Mannschaft wechseln werden. Eine tolle Zeit geht zu Ende, was bleibt sind viele schöne Augenblicke und sehr gute Freundschaften.