Neues Jahr, neues Glück für den Glarner EC

Obwohl die Feiertage und Silvester noch nicht allzu lange der Vergangenheit angehören, durfte sich unsere 3.-Liga-Mannschaft am vergangenen Samstag bereits wieder die Schlittschuhe schnüren. Gegner im zweitletzten Heimspiel der regulären Saison war der EHC Winterthur. Wie gegen die meisten anderen Mannschaften sann man sich auf Revanche einer im Hinspiel erlittenen Niederlage.

Von Fabio Lutz

Nach dem schwierigen letzten Jahr mit wettbewerbsübergreifenden acht Niederlagen in Folge, soll man nun wieder auf die Siegerstrasse zurückfinden. Mit nur einem Training in den Beinen, aber wohl noch dem einen oder anderen Weihnachts-Zusatzkilo auf den Rippen startete man in die Partie. Das erste Drittel war, obwohl keine Tore fielen, sehr ansehnlich. Auf beiden Seiten gab es zahlreiche Abschlüsse, wohl mit etwas Vorteilen für die Gäste aus Winterthur.

Im zweiten Drittel starteten die Glarner etwas verhalten und fanden sich bald in Unterzahl wieder. Die zürcher Oberländer drückten auch nach dieser Strafe auf den ersten Treffer der Partie. Doch dieser fiel positiverweise auf der anderen Seite. Die Glarner konnten sich aus dem Klammergriff befreien und Philipp Hensler nutzte eine 2:1-Situation kaltblütig aus. Es war auffallend, dass der GEC in der eigenen Zone sehr viel Druck auf den Gegner ausübte. In der 39. Minute hatte dann ein Winterthurer dennoch etwas Raum und glich zum 1:1 aus.

In Drittel drei verschärfte das Heimteam das Tempo. Je länger das Drittel dauerte, desto mehr hatte der EHC Winterthur den längeren Atem. Einige hochkarätige Chancen liessen die Gäste liegen und fanden sich in der 57. Minute in doppelter Unterzahl wieder. Das war die Chance für unsere Jungs, endlich den langersehnten Dreier einzufahren. Doch wenn der regelmässige Matchberichtleser etwas weiss, dann ist es der Fakt, dass der GEC hochdramatische und actiongeladene Finishs den romantischen Happyends vorzieht. Kaum war nämlich die erste Strafe für den EHC Winterthur abgelaufen, konnten Sie alleine auf das GEC-Tor losziehen und gingen mit 2:1 in Führung. Zu Spielen waren da noch 2:31. Es roch also wieder nach einer weiteren schwer verdaulichen Niederlage. Bei den Gästen wanderte aber noch einmal ein Spieler in die Kühlbox, und weil er da von einem immer noch sitzenden Teamkameraden empfangen wurde, durfte der GEC noch einmal doppelte Überzahl üben. Eine schöne Passfolge von Dominique Müller über Moritz Zimmermann schloss Jeret Anderegg mit einem präzisen Hammer zum viel umjubelnden Ausgleich ab. Beinahe hätte man noch den Sieg nach 60 Minuten geholt, doch man scheiterte noch vielversprechend kurz vor der Schlusssirene. Die Verlängerung musste entscheiden.

Auch in dieser bewiesen die Hausherren wenig Fingerspitzengefühl mit Ihren Supportern auf der Tribüne. Nach 30 Sekunden musste man in Unterzahl agieren. Winterthur drückte, Glaruswankte, fiel aber nicht. Mit spektakulären Rettungstaten und vereinten Kräften überstand man diese heikle Situation und durfte kurz darauf selber mit einem Mann mehr ran. Nach 63:15 erlöste da Dominique Müller mit einem brachialen Knaller die Gemüter, Nerven und Fingernägel aller anwesenden Glarnern. Es brachen alle Dämme. Man merkte förmlich, wie dieser Sieg den Jungs von Patrick Faoro gut tat.

Matchwinner Dominique Müller strahlte nach dem Spiel: «Ich war froh, konnten wir nach meiner dummen Strafe in der Verlängerung noch gewinnen. Für die Moral und das Selbstvertrauen ist dieser Sieg wichtig im Hinblick auf die bevorstehende Abstiegsrunde. Wir haben heute mit viel Disziplin, Kampf und einer starken Teamleistung gewonnen. Dies brauchen wir in den letzten vier Qualifikationsspielen ebenfalls!»

Für den GEC geht es nächsten Samstag mit der ersten Cuprunde weiter. Hierfür gastiert man im Tessin beim HC Blenio.


GEC : EHC Winterthur II 3:2 n.V. (0:0, 1:1, 1:1; 1:0)
GLKB Arena, Glarus – 97 Zuschauer. – SR Dirren, Wettstein.
Tore: 27. Hensler (Zimmermann) 1:0. 39. Ruf (C. Käser, F. Fries) 1:1. 58. F. Fries (C. Käser; Ausschluss: Rotta!) 1:2. 58. Je. Anderegg (Zimmermann, D. Müller; Ausschlüsse: Rotta, Schöbi) 2:2. 64. D. Müller (Zimmermann; Ausschluss: Kühni) 3:2.
Strafen: Glarus 5×2 Minuten, EHC Winterthur II 8×2 Minuten.
Glarus: Lutz Fabio, Blöchlinger; Müller Dominique, Anderegg Joel; Ciprian, Zimmermann; Mettler, Anderegg Jeret; Largo, Hauser; Noser, Hensler; Müller Nino, Ragnolini; Büttiker, Kessler, Freuler.
Bemerkungen: Glarus ohne Marco Zehnder (alle verletzt), Simon Lutz (Krank), Peter Bruhin, Roberto Mettler, Joel Küttel, Pascal Mächler und Daniel Moreno (alle abwesend).


Nächste Spiele 1. Mannschaft Glarner Eislaufclub
HC Blenio – Glarner EC
Sa. 11. Januar, 19:15, Biasca