Keine Weihnachtsgeschenke für den Glarner EC

Für das letzte Spiel des Jahres, durfte der GEC nach St. Gallen reisen. Der Absteiger aus der 2. Liga rangiert auf dem drittletzten Tabellenrang, hat aber bereits zehn Punkte mehr gesammelt als die Glarner. Um die Abstiegsrunde zu verhindern, wäre ein Drei-Punkte-Sieg fast schon Pflicht. Zudem wollte der GEC, welcher nur zu zwölft antrat, sich mit einem Erfolg ein Weihnachtsgeschenk und einen versöhnlicheres Jahresende bescheren.

Von Fabio Lutz

Im St. Gallerischen Lerchenfeld drückte man sogleich vehement auf das erste Tor der Partie. Man suchte energisch die Zweikämpfe und ging schnell in den Abschluss. In der 7. Spielminute wurde dies sehenswert belohnt. Philipp Hensler brachte seine Farben nach traumhafter Kombination mit Remo Largo und Simon Lutz in Front. Man wollte gleich nachlegen, wurde aber jäh zurückgebunden. In der zehnten Minute gelang es dem EHC St. Gallen mit einem Doppelschlag das Spiel zu Ihren Gunsten zu drehen. Man merkte aber, dass hier etwas zu holen ist. Nachdem ein vermeintliches Tor der Glarner nicht gegeben wurde (wohl auch korrekt), glich Remo Largo in der 20. Minute aus. In die Garderobe ging man dennoch mit einem Rückstand, da 5 Sekunden vor Drittelsende ein weiterer Gegentreffer hingenommen werden musste.

Durchgang zwei begann ebenfalls turbulent. Nach gerade einer Zeigerumdrehung wurde Captain Jeret Anderegg regelwidrig am Torabschluss gehindert. Der daraus resultierende Penalty wurde leider nicht verwertet – dafür baute St. Gallen in der 25. Minute Ihren Vorsprung aus. Die Glarner Antwort lieferte Daniel Moreno, welcher seine Farben kurze Zeit später wieder heranbrachte. Mit dem gleichen Rückstand trat man also den zweiten Gang zum Pausentee an.

Dieser schien gut zu tun. Im letzten Drittel war man etwas gefährlicher als die Hausherren und erarbeitete sich reihenweise gute Chancen. Als wiederrum Daniel Moreno eine Viertelstunde vor Schluss ausglich, war man auf Glarner Seite überzeugt, dieses Spiel zu gewinnen. Man erspielte sich eine Vielzahl an guten Abschlüssen, konnte aber vorerst keine in zählbares ummünzen. In der 49. Spielminute kam dann die sinnbildliche Szene für dieses Spiel: Simon Lutz scheiterte nach einem langen Pass unglücklich am der Torumrandung – praktisch im Gegenzug markierte St. Gallen die erneute Führung. Es war ganz getreu dem Motto: Wer Sie vorne nicht macht, kriegt sie hinten. Gut acht Minuten vor Schluss zogen die Ostschweizer Hauptstädter mit 6:4 davon. Der Mist war geführt. Zwar rappelte sich der Glarner EC auf und versuchte alles. Mehr als der Anschlusstreffer durch Jeret Anderegg lag allerdings nicht mehr drin. So verlor man dieses eminent wichtige Spiel mit 6:5.

Es ist wieder so eine bittere Pille für die Jungs um Coach Patrick Faoro. Aber dies entspricht diese Saison der Realität. Man kämpft und rackert, betreibt einen grossen Aufwand, um zu Toren zu kommen, kriegt aber im Gegenzug oft zu einfach Gegentore. Die rote Laterne wird also Weihnahten und Silvester im Glarnerland feiern. In den letzten fünf Spielen will man das Unmögliche möglich machen und der drohenden Abstiegsrunde entfliehen. Da sich dies sehr schwierig gestaltet, geht es darum, sich Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl zu erarbeiten, welches man bei Eintreffen dieses Falles besitzen sollte. In der Klosterstadt gabs also keine Weihnachtsgeschenke für den GEC. Einzig Daniel Moreno wurde für seine Leistung zum Bestplayer gekürt und mit Schokolade prämiert. Ob diese ihm angesichts der Tabellensituation schmecken wird, steht in den Sternen.

Wir möchten uns bei allen Supportern, Helfern und Leuten rund um den GEC bedanken. Wir wünschen alle besinnliche und frohe Weihnachten, sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr. Eure Unterstützung ist absolute Weltklasse und wir freuen uns, diese auch im 2020 erfahren zu dürfen!


EHC St Gallen : GEC 6:5 (3:2, 1:1, 2:2)
Eissportzentrum Lerchenfeld, St. Gallen – 120 Zuschauer. – SR Kellenberger, Mosberger.

Tore: 7. Hensler 0:1. 9. Nekvinda (Sanz, Griga) 1:1. 9. Schmid (Wirth, Ulbrich) 2:1. 20. Largo 2:2. 20. Griga (Sanz; Ausschluss: D. Mettler) 3:2. 25. B. Wirth (Nekvinda) 4:2. 27. Moreno (Je. Anderegg, Hauser) 4:3. 45. Moreno 4:4. 49. Griga (Wohlgensinger; Ausschluss: D. Mettler) 5:4. 53. Schaffner (A. Wirth, Riederer; Ausschluss: Hensler) 6:4. 59. Je. Anderegg (Moreno, Hauser) 6:5.

Strafen: Glarus 7×2 Minuten, EHC St. Gallen 7×2 Minuten.

Glarus: Bruhin, Lutz Fabio; Müller Dominique, Anderegg Joel; Ciprian, Zimmermann; Mettler Daniel, Anderegg Jeret; Largo, Hauser; Lutz Simon, Hensler; Moreno, Noser.

Bemerkungen: Glarus ohne Rico Blöchliner, Marco Zehnder (alle verletzt), Roberto Mettler, Joel Küttel, Pascal Mächler und Michael Freuler (alle abwesend).


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Sa 4. Januar 2020, 19:45,  GLKB Arena, Glarus