Der Glarner EC findet auch gegen den SC Rheintal nicht aus der Krise

Von Fabio Lutz

Auch die vergangenen zwei Wochenenden gab es für unsere Drittligisten hartes Brot zu essen. Vorletztes Wochenende verlor man gegen Tabellenschlusslicht Frauenfeld knapp 5-4 und liess damit wichtige Punkte liegen. Da der Chronist nicht zugegen war, gab es keinen ausführlichen Bericht dazu.

Grund genug für Trainer Patrick Faoro, sich mit den Spielern in einer ausführlichen Sitzung auszusprechen. Die Inputs des Teams stimmten optimistisch. Ob vom Output selbiges gesagt werden kann, sollte der Match am letzten Samstag zeigen. Derweil wurde die Verletzungsliste wieder länger: Neben Neuzugang Daniel Mettler, welcher sich seit zwei Wochen wieder im Aufbau befindet, fallen mit Joel Küttel und unserem Teamaargauer Philip Hensler auch die beiden weiteren neuen „Glarner“ aus. In der Lage, in welcher sich der GEC aktuell befindet, ist es natürlich ein harter Rückschlag. Da haben die medizinischen Tests im Sommer versagt! Mit Hilfe von vier Junioren (Tim Büttiker gab nach langer Verletzungspause seine Saisonpremiere in der 3. Liga) und Oberst im Generalstab Moritz Zimmermann, welcher Urlaub von seinem Dienst hat, konnte man mit drei kompletten Linien antreten.

Der GEC startete wieder mit sehr viel Power und konnte sogleich etwas Überhand gewinnen. Die Abschlüsse waren vorerst nicht von Erfolg gekrönt. Der Gast aus Widnau fand seinerseits immer besser ins Spiel und kam seinerseits ebenfalls zu guten Möglihkeiten. In der 15. Minute lancierte Jeret Anderegg sehenswert seinen Cousin Joel Anderegg, welcher mit seinem ersten Saisontor abschloss und die GLKB-Arena zum Zittern brachte. Gleich im Anschluss fasste man jedoch zwei Strafen, welches der Gast aus St. Gallen maximal ausnützte und somit mit einer 1-2-Führung in die erste Pause ging. Vom Glarner Spiel, konnte man aber optimistisch nach vorne schauen, hatte man doch ansehnlich agiert.

Der Start ins zweite Drittel gehörte den Gelb-Blauen von der Grenze nahe Österreich. Dieser Druckphase konnten unsere Jungs Stand halten. Mehr noch: Jungspund Tim Büttiker spielte einen magistralen Pass übers ganze Feld auf „Oldie“ Dominik Hauser, welcher routiniert zum Ausgleich abschloss. Der GEC hatte jetzt wieder mehr vom Spiel, offenbarte aber gleichzeitig defensive Mängel. Immer wieder gingen hinten Widnauer vergessen. Mit drei schnellen und eher einfach erzielten Toren zogen die Gäste auf 2:5 davon. Ein Torhüterwechsel brachte wieder etwas Stabilität in die Glarner Reihen, obschon dem startenden GEC-Keeper nicht viel vorgeworfen werden konnte. Dieser liess seinen Frust seinem Goalieequipment aus, welches aber wohl noch weniger dafür konnte. Mit 2-5 ging es in Durchgang drei.

Einmal mehr stand man einer Herkules-Aufgabe gegenüber. Einmal mehr kämpfte man heroisch und kam dank Moritz Zimmermann und Daniel Moreno auf 4-5 heran. Aber auch einmal mehr verpasste man den Ausgleich knapp, um im direkten Gegenzug einmal mehr das entscheidende 4-6 zu erhalten. Das 4-7 ins leere Tor war dann nur noch Resultatkosmetik.

Täglich grüsst also das Murmeltier. Man präsentiert sich Spiel für Spiel auf Augenhöhe. Doch die Art und Weise, wie man die Spiele verliert ähnelt sich frappant. Man muss nun die Baustellen auf dem Feld beheben und endlich auf die Siegerstrasse einzubiegen. Nach Verlustpunkten steht man nun auf dem alarmierenden letzten Tabellenrang und die Uhr zeigt fünf vor zwölf!

Martin Ciprian, seines Zeichens Verteidigerturm, fand nach der Partie klare Worte, blieb aber dennoch optimistisch: „Wir müssen endlich einsehen, dass wir hinten zu viele Tore kassieren und etwas unternehmen müssen, dies zu ändern. Wenn wir pro Match 4-5 Tore schiessen, muss es möglich sein, Spiele zu gewinnen. Das fängt aber hinten an. Wir wissen, dass wir das können und glauben an uns! Aber es braucht von jedem noch mehr Disziplin.“


GEC : SC Rheintal 4:7 (1:2, 1:3, 2:2)
GLKB Arena, Glarus – 97 Zuschauer. – SR Staub, Baumann.

Tore: 15. Jo. Anderegg (Je. Anderegg) 1:0. 17. Liechti (Bürki, Schlegel; Ausschluss: Zehnder, Hauser!) 1:1. 17. Holenstein (Schlegel, Bürki; Ausschluss: Hauser) 1:2. 25. Hauser (Büttiker, Ciprian) 2:2. 27. Holenstein (Schlegel) 2:3. 30. Holenstein (Liechti) 2:4. 31. Moser (Schawalder) 2:5. 49. Zimmermann 3:5. 53. Moreno (D. Müller) 4:5. 55. Moser (Liechti, Pilgram) 4:6. 60. Schlegel (Liechti; Glarus ohne Torhüter) 4:7.

Strafen: Glarus 4×2 Minuten, Rheintal 3×2 Minuten + 10 Minuten (Breu).

Glarus: Lutz Fabio (bis 31.), Blöchlinger; Müller Dominique, Anderegg Joel; Müller Nino, Freuler; Zehnder, Ciprian; Anderegg Jeret, Largo; Hauser, Moreno; Zimmermann, Luchsinger Jan; Luchsinger Nic, Büttiker; Lutz Simon.
Bemerkungen: Glarus ohne Daniel Mettler, Joel Küttel, Philip Hensler (alle verletzt), Roberto Mettler, Dominik Noser, Peter Bruhin und Pascal Mächler (alle abwesend).


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