Vergangenes Wochenende war für der GEC nicht nur eine Doppelrunde angesagt, sondern auch noch der Event «GEC on Ice» und der gesamtschweizerische «Swiss Hockeyday». Während die beiden Anlässe als Erfolge verbucht werden konnten, kann man gleiches von der Punkteausbeute leider nicht behaupten.
Von Fabio Lutz
Am Samstag war der GEC im Buchholz den ganzen Tag Programm. Es wurden von früh bis spät Eiskunstvorführungen, Skateathon und verschiedene Spiele durchgeführt, was eine grosse Anzahl Schaulustiger anzog. Als Schlusspunkt war das 3. Liga-Spiel der ersten Mannschaft an der Reihe. Der Gegner war der viertplatzierte SC Herisau. Das Glarner Fanionteam wollte den zahlreichen Zuschauern etwas bieten und war bis in die Haarspitzen motiviert.
Der Start war verheissungsvoll, startete man doch druckvoll, liess dem Gegner kaum Zeit und gestand ihm nur wenig Räume zu. Nach etwas mehr als einer Minute zappelte der Puck ein erstes Mal im Netz der Gäste: Remo Largo traf mit einem herrlich platzierten Hocheckschuss zur frühen Führung. Es ging im gleichen Stil weiter, selbst eine Strafe konnte den GEC nicht stoppen. Das Tempo und die Intensität waren hoch. In der 14. Minute wurde Daniel Moreno mustergültig von Martin Ciprian bedient, welcher sich nicht zweimal bitten liess und zum 2-0 vollendete. Nun kamen die Gäste öfter gefährlich vor das Glarner Tor. Dank vereinten Kräften brachte man den Spielstand aber in die Pause. Ob der Kräfteverhältnissen, hätte es auch das eine oder andere Tor mehr sein können. Man könnte sagen, das dies eines der besten Drittel, der bisherigen Saison gewesen ist.
In Durchgang zwei starteten die Hausherren in Unterzahl. Der SC Herisau nutzte dies nach nur 22 Sekunden bereits aus. Mit einem platzierten Weitschuss kamen sie in diese Partie zurück. Doch unsere Hockeycracks drückten sogleich wieder aufs Gaspedal. Zwei Zeigerumdrehungen später sorgte Jeret Anderegg dafür, dass der GEC wieder zwei Längen voraus war. Es war eine sehenswerte Passstafette des ersten glarner Blocks. Nach etwas mehr als der halben Spielzeit, drückte man aber mit vielen Strafen vehement selber auf die Bremse. Bis Drittelende war man mehrheitlich mit Verteidigungsarbeit beschäftigt. Sämtliche Schüsse konnten aber entschärft werden, sodass man mit 3-1 und Zuversicht in das letzte Drittel steigen konnte.
Man lag also noch zwanzig Minuten von dem ersten Vollerfolg dieser Saison entfernt. Zunächst sah es auch nicht danach, als würde den Glarnern dieses Spiel aus dem Ruder laufen. Man hatte zwar etwas abgebaut im Gegensatz zum ersten Drittel, allerdings hielt man sich vorerst schadlos. Als Herisau in der 50. Minute in Unterzahl dennoch den Anschluss schaffte, drehte das Spiel etwas. Dies hing auch damit zusammen, dass man seitens Glarner EC erneute einige, teils unnötige Strafen nahm. Eine jener Strafen nutzten die Gäste aus dem Appenzell sogleich aus. Das Spiel begann also nach 52 gespielten Minuten wieder von vorne. Es war dies der Startschuss in ein wahres Wechselbad der Gefühle. Nach einer postwendenden Führung durch Daniel Moreno, kassierte man noch postwendender das 4-4, welches gleichzeitig das Resultat nach 60 gespielten Minuten darstellte.
In der Verlängerung merkte man, dass dem GEC langsam die Kräfte ausgingen. Man war nicht mehr so unwiderstehlich wie anfangs dieser Partie. Man konnte aber diese Verlängerung überstehen und so musste das Penalty-Schiessen über den Zusatzpunkt entscheiden. Hier behielten die Gäste des SC Herisau das bessere Ende für sich und entführten so den Sieg aus dem Glarnerland. Und dies, obwohl der GEC heute überzeugte und sich den Sieg definitiv verdient hätte und durchaus zu überzeugen wusste.
Keine Revanche gegen Flims
Lange Trübsal blasen konnten sich die Männer von Coach Patrick Faoro nicht leisten. Tags darauf am Sonntag kam mit dem EHC Flims erneut ein Team aus der vorderen Tabellenhälfte in die GLKB-Arena. Den ersten Vergleich zum Saisonbeginn verlor man auswärts klar mit 7-3. Allerdings war dies unter anderem daran geschuldet, dass man mit nur 10 Feldspielern antreten konnte. Da man sich am Sonntag mit drei kompletten Blöcken den Flimsern präsentierte, war man zuversichtlich sich für die Auswärtsschlappe revanchieren zu können.
Wieder einmal gelang den Männern aus dem «Schlitz» ein Blitzstart. 52 Sekunden waren gespielt, als Remo Largo mit seinem Pass Simon Lutz fand, welcher direkt verwertete. Die Euphorie war gross, wurde aber kurze Zeit später getrübt. Bis zur zwölften Minute spielte nur noch der EHC Flims und drehte das Spiel auf 1-4. Es passte nicht viel zusammen beim Heimteam. Jedoch konnte man den Spielstand zur ersten Pause dabei halten. Es war klar, dass von GEC viel mehr kommen muss, will man dies mit der Revanche Realität werden lassen.
Man war aber auch in Drittel zwei nicht auf der Höhe. Es war nicht so, dass man nicht bemüht war. Aber irgendwie war der Drive und die Einfachheit vom Vortag wie weggeblasen. Die Bünder zogen bis zur 35. Minute auf 1-6 davon. Nicht zu beneiden war Torhüter Peter Bruhin, welcher bei allen Toren machtlos war. Ob dies Ablenker oder schön herausgespielte Treffer waren, sie trafen jedes Mal ins Glarner Herz. Wenigstens gelang noch das 2-6 durch Daniel Moreno, welches gleichzeitig das Resultat zur zweiten Sirene darstellte.
Die Devise für das letzte Drittel war klar: Kämpfen bis zum Umfallen und versuchen irgendwie in dieses Spiel zurückzukommen. Man schaffte es zwar etwas mehr das Spiel zu kontrollieren, doch die Gäste blieben stets gefährlicher. Als Dominik Hauser, seines Zeichens GEC-Urgestein, in der 46. Minute den dritten Glarner Treffer erzielte, kehrte der Mut und die Hoffnung zurück. Man bündelte noch einmal alle Kräfte und bliess zum Angriff. Was man aber den Jungs vom Buchholz ganz klar ankreiden musste ist, dass man sich zum wiederholten Male mit Strafen den Wind selber aus den Segeln nahm. Mit einer 5-Minute Teamstrafe spielte man bis zum Spielende in Unterzahl. Da man sich nun sehr in der Offensive abmühte, konterte der Gast aus den Bündner Bergen noch zweimal erfolgreich. Das klare Schlussverdikt lautete so 3-8 zuungunsten des Glarner Eislaufclubs.
Das Wochenende war resultatmässig ungenügend für das 3. Liga-Team. Für das starke Spiel am Samstag hätte man sich drei Punkte verdient. Am Sonntag war man dem EHC Flims über das ganze Spiel klar unterlegen. Allerdings muss man nach vorne schauen und das Positive mit in die Trainings nehmen. Man hat nun zwei Wochen Zeit, um sich für das nächste Meisterschaftsspiel vorzubereiten. Am 17. November gastiert man in Frauenfeld, wo es zum Duell mit dem jetzigen Tabellenschlusslicht kommt. Dieses Spiel ist für den GEC in der gegenwärtigen Situation äusserst wichtig, um sich von den unteren Plätzen etwas distanzieren und sich langsam an vorderen Gefilden der Tabelle annähern zu können. Wenn man dieses Wochenende in der GLKB-Arena war weiss man, dass diese Mannschaft dazu in der Lage ist.
GEC : SC Herisau 4:5 n.P. (2:0, 1:1, 1:3, 0:1)
GLKB Arena, Glarus – 138 Zuschauer. – SR Rentsch, Frautschi.
Tore: 2. Largo (S. Lutz) 1:0. 14. Moreno (Ciprian) 2:0. 21. Bohlhalder (Diener, Aerni; Ausschluss Müller) 2:1. 23. Je. Anderegg (Küttel, Moreno) 3:1. 50. Diener (Ausschluss: Mettler!) 3:2.
52. Rogenmoser (Ausschluss: Hauser) 3:3. 55. Moreno (Ausschluss: Freuler; Diener) 4:3. 55. Diener (Hohl, Schnelli) 4:4.
Penaltyschiessen: Moreno 0:0, Popp 0:0, Dominik Hauser 0:0, Thomas Hauser 0:0, Ciprian 0:0, Aerni 0:1, Jeret Anderegg 1:1, Diener 1:2, Largo 1:2. Endresultat 4:5 n.P.
Strafen: Glarus 11×2 Minuten + 10 Minuten (Freuler), Herisau 6×2 Minuten.
Glarus: Lutz Fabio, Blöchlinger; Zehnder, Anderegg Joel; Müller Dominique, Freuler; Mächler, Hensler; Largo, Küttel; Anderegg Jeret, Hauser; Moreno, Müller Nino; Luchsinger Jan, Kessler; Ciprian, Lutz Simon.
SC Herisau: Binggeli, Mischler; Bleiker, Schuchter; Diener, Zweifel; Bohlhalder, Hohl; Aerni, Hauser; Rogenmoser, Schnelli; Dörig, Baumer; Popp, Widmer.
Bemerkungen: Glarus ohne Daniel Mettler (verletzt), Roberto Mettler, Nicolas Noser, Peter Bruhin (alle abwesend), und Moritz Zimmermann (Militär).
GEC : EHC Flims 3:8 (1:4, 1:2, 1:2)
GLKB Arena, Glarus – 106 Zuschauer. – SR Romerio, Wolf.
Tore: 1. S. Lutz (Largo) 1:0. 2. Seiler (Ueltschi) 1:1. 4. Thöny (Bruderer) 1:2. 9. Thöny (Seiler, Staub) 1:3. 12. Thöny (Beer, Cavegn) 1:4. 22. Bruderer (Thöny, Cavegn) 1:5. 35. Thöny (Seiler; Ausschluss: Hensler) 1:6. 36. Moreno 2:6. 46. Hauser (Moreno) 3:6. 59. Thöny (Staub, Bruderer) 3:7. 60. Frigg (Lang) 3:8.
Strafen: Glarus 2×2 Minuten + 5 Minuten und Spieldauerdisziplinarstrafe (Faoro), Flims 3×2 Minuten.
Glarus: Bruhin, Lutz Fabio; Zehnder, Anderegg Joel; Müller Nino, Freuler; Ragnolini, Hensler; Largo, Küttel; Anderegg Jeret, Hauser; Moreno, Luchsinger Jan; Kessler, Ciprian; Lutz Simon.
EHC Flims: Kindschi, Seiler; Reidt, Frigg; Emini, Ueltschi; Bruderer, Cevegn; Thöny, Staub; Hitz, Beer; Lang.
Bemerkungen: Glarus ohne Daniel Mettler, Dominique Müller (alle verletzt), Roberto Mettler, Nicolas Noser, Rico Blöchlinger, Pascal Mächler (alle abwesend), und Moritz Zimmermann (Militär).
Nächste Spiele:
Glarner EC : EHC Wetzikon (1. Liga) 3. Runde Cup
So. 10. November, 19.45 Uhr, GLKB Arena
EHC Frauenfeld : Glarner EC
So. 17. November, 17.00 Uhr, KEB Frauenfeld
CUP-Highlight im Glarnerland
Nachdem deutlichen Sieg über de EHC Seewen vorletztes Wochenende, qualifizierte sich der GEC für die 3. Vorqualifikationsrunde des Schweizer Cup. Der ausgeloste Gegner ist der EHC Wetzikon aus der 1. Liga Ost – Für unser 3.Liga-Team ein absolutes Traumlos.
Es gibt also das Duell David gegen Goliath in der heimischen GLKB-Arena. Für viele Spieler unseres Fanionteams stellt diese Herausforderung ein Highlight der Saison, ja sogar der bisherigen Spielerlaufbahn dar. Wir hoffen auf zahlreiche Unterstützung und eine gefüllte Halle, damit wir dem klaren Favoriten mit breiter Brust entgegentreten können.