Von Fabio Lutz
Am Samstag war der Meisterschaftsbetrieb unterbrochen. Für das Fanionteam des GEC war allerdings mit der Cup-Vorqualifikation ein weiteres Heimspiel angesagt. Die Wander- und Ausflugspläne bei sonnigem Wetter konnten also begraben werden. Zu Gast in die GLKB-Arena kam 2. Liga-Absteiger EHC Seewen aus der anderen 3. Liga-Gruppe. Den Innerschwyzern läuft es zurzeit noch nicht ganz nach Plan und sie bekleiden den vorletzten Platz in der Ostschweizergruppe 3. So gesehen können Sie als Pendant zum GEC betrachtet werden, welcher sich in einer ähnlichen Lage befindet. Aus Glarner Sicht wusste man jedoch um das Können der Seebner aus vergangenen Vergleichen als man noch in derselben Liga spielte. Man wollte sich mit einer geschlossenen und konzentrierten Leistung ein weiteres Cupspiel erspielen. Die Hausherren traten mit 14 Feldspielern an. Mit Nic Luchsinger und Fadri Gabriel, welcher sein Debüt in der ersten Mannschaft gab, durften zwei Junioren zudem Cup-Luft schnuppern.
Die Glarner Equipe begann wie so oft druckvoll. Man erarbeitete sich Chancen und liess hinten vorerst wenig zu. Belohnt wurde dies bereits in der sechsten Spielminute, als der Torschütze vom Dienst Jeret Anderegg eine 2-1-Situation zur 1:0-Führung ausnutzte. Dies gab noch mehr Aufschwung. Man war dem Gegner oft einen Schritt voraus, gewann viele Zweikämpfe und suchte energisch die Abschlüsse auf das gegnerische Tor. In der 13. Minute reüssierte man dann in Überzahl ein zweites Mal: Routinier Dominik Hauser bediente Abwehrhüne Dominique Müller, welcher traf. Mit dieser Zweitore-Führung im Rücken überstand man die erste Unterzahl und konnte kurze Zeit später ein drittes Mal Jubeln. Moritz Zimmermann erhöhte und lies die GLKB-Arena erneut erzittern. Die anwesenden Zuschauer bereuten Ihr Kommen definitiv nicht. Mit dem 3:0 Pausenstand hätte man so wohl eher nicht gerechnet.
Der Gast vom Lauerzersee kam aber furios aus den Katakomben. Sie waren nun ihrerseits gefährlich und waren augenscheinlich mit zwanzig Minuten Verspätung im Buchholz angekommen. Beim GEC schlichen sich derweil Ungenauigkeiten und Fehler ein. Doch mit vereinten Kräften und einem starken Rico Blöchlinger im Tor, konnten diese unschädlich gemacht werden. Trotz des leichten spielerischen Vorteils des Gegners konnte man offensiv weiterhin Akzente setzen. In der 25. Minute düpierte Philipp Hensler den gegnerischen Torhüter aus spitzem Winkel und kurze Zeit später erhöhte Captain Jeret Anderegg auf Pass von Marco Zehnder zum 5:0. Anders als in vergangenen Pflichtspielen bisher, schien sich heute das Glück auf Seiten unserer Jungs zu schlagen. Bei diesem komfortablen Vorsprung sollte der Mist doch geführt sein – dachte man. Denn die Gäste steckten nicht auf und konnten umgehend mit einem Doppelschlag reagieren. Als in der 33. Minute der dritte Seebner-Treffer bejubelt wurde, wusste wohl jeder Anwesende im Stadion, das eben dieser Mist noch nicht geführt war und ein packendes Schlussdrittel bevorstand. Der GEC hatte sich zu offensiv verbissen, und wurde dafür umgehend bestraft.
Was auch immer für Worte in der Glarner Garderobe fielen (Nur schöne waren es wohl nicht), sie schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Zwar war das dargebotene von den Lokalmatadoren nicht mehr so unwiderstehlich wie im ersten Drittel, man ging allerdings wieder konzentrierter ans Werk. In der 53. Minute bediente Junior Nic Luchsinger erneut Dominique Müller in Überzahl, welcher im Slot direkt abzog und seinen zweiten Treffer in diesem Spiel markierte. Nun war die spielerische Gegenwehr der Innerschwyzer gebrochen. So konnten auch Moritz Zimmermann seinen zweiten und Jeret Anderegg sogar seinen dritten persönlichen Treffer erzielen und man gewann am Schluss mit 8-3. Nach diesem letzten Treffer wurde es noch kurz ruppig und Joel Küttel stieg mit einem Gegenspieler in den Boxring. Das war dann der Schlusspunkt eines ereignisreichen aber weitgehend fairem Cupfight mit besserem Ende für die Glarner.
Es war ein verdienter Sieg des Glarner Eislaufclubs. Man war über weite Strecken das aktivere und leicht bessere Team. Der Spielstand trügt dennoch etwas über die Kräfteverteilung hinweg. Man offenbarte doch phasenweise Mängel, welche vom Gegner ausgenutzt wurden. Zudem war der EHC Seewen ein Gegner, welcher mitspielte und den GEC forderte. Es war ein wichtiger Sieg, insbesondere auf der mentalen Ebene. Es gilt nun dieses Erfolgserlebnis zu konservieren und für das nächste Wochenende mitzunehmen. Dann steht nämlich eine Doppelheimrunde an: Am Samstag empfängt man den SC Herisau und am Sonntag den Tabellenführer EHC Flims. Will man die Tabellenleiter weiter rauf klettern, sollte man die Siege nun in der Meisterschaft einfahren. Ein spezieller Dank gebührt dem grossartigen Publikum. Mit einem solchen Aufmarsch im Rücken sollten unsere Spieler zusätzlich motiviert sein, Punkte einzufahren.
GEC : EHC Seewen 8:3 (3:0, 2:3, 3:0)
GLKB Arena, Glarus – 102 Zuschauer. – SR Lechelt, Kostelac.
Tore: 6. Je. Anderegg 1:0. 13. Müller (Hauser; Ausschluss: Brücker) 2:0. 17. Zimmermann 3:0. 25. Hensler 4:0. 26. Je. Anderegg (Zehnder; Ausschluss: Mettler) 5:0. 27. Betschart (Mettler) 5:1. 27. Horat (Achermann, Suter) 5:2. 33. Brücker (Holdener) 5:3. 53. Müller (Luchsinger; Ausschluss: Arnold) 6:3. 55. Zimmermann 7:3. 59. Je. Anderegg 8:3.
Strafen: Glarus 4×2 Minuten, Seewen 6×2 Minuten + 10 Minuten (Arnold).
Glarus: Blöchlinger, Bruhin; Zehnder, Anderegg Joel; Müller Dominique, Freuler; Mächler, Hensler; Largo, Küttel; Anderegg Jeret, Hauser; Moreno, Gabriel; Luchsinger Nic, Zimmermann.
EHC Seewen: Schulze, Gehrig; Holdener, Da Rin; Gisler, Mettler; Reichmuth, Horat; Brücker, Betschart; Suter, Arnold; Achermann, Reichlin; Schnüriger, Zurfluh.
Bemerkungen: Glarus ohne Daniel Mettler, Martin Ciprian, Fabio Lutz (verletzt), Roberto Mettler, Nicolas Noser und Simon Lutz (alle abwesend).
Nächste Spiele 1.Mannschaft Glarner Eislaufclub:
Samstag 2. November 2019, 19.45Uhr, Glarner EC : SC Herisau (GLKB ARENA, Glarus) – GEC ON ICE
Sonntag 3. November 2019, 17.00Uhr, Glarner EC : EHC Flims (GLKB ARENA, Glarus) – Swiss Hockey Day