Von Dominik Hauser
Die 1.Mannschaft des Glarner Eislauf Clubs beendet die Meisterschaft in der 3.Liga im 5. Rang. Die Platzierung täuscht jedoch etwas, konnte man doch bis eine Runde vor Schluss um den Aufstieg mitspielen.
Im Vergleich zur völlig missratenen Kampagne 217/18, in welcher die Glarner Eishockeyaner dem Abstieg in die Niederungen der 4.Liga nur ganz knapp entrinnen konnten, sollte es tabellenmässig in der neuen Saison ein gutes Stück nach vorne ins Mittelfeld gehen, so die Zielsetzung des Trainergespanns um Patrick Faoro. Hoffnung auf eine bessere Platzierung machten insbesondere zwei Akquisitionen auf dem Transfermarkt. Mit Jeret Anderegg (20) kehrte ein ehemaliger GEC-Junior an alte Wirkstätte zurück. Dazu nahm er den gleichaltrigen Daniel Moreno mit in den Zigerschlitz. Beide verdienten sich ihre Sporen bei den Elite-Junioren der Rapperswil-Jona Lakers, resp. beim EHC Chur in der MySports League (höchste Amateurliga in der Schweiz) ab. Dieses Duo sollte vor allem die in der Vergangenheit etwas mit Ladehemmungen versehene Offensive befeuert werden. Und, Achtung Spoiler, sie lieferten!
Verschlafener Saisonstart, starke Reaktion
Der Start ging jedoch fast schon traditionell wieder in die Binsen. Zwar nicht so arg wie auch schon, aber mit drei Niederlagen aus den ersten vier Partien fand sich der Glarner EC nach dem ersten Viertel der Saison trotzdem am Tabellenende. Speziell die Niederlage im Derby gegen die Lakers dürfte die Spieler geärgert haben, kassierte man doch den entscheidenden Gegentreffer erst 6 Sekunden vor Schluss! Dieser Nackenschlag schien jedoch genau der richtige Weckruf für die Glarner gewesen zu sein. Die drei folgenden Partien konnten allesamt gewonnen werden, unter anderem gegen die in der Vergangenheit immer zu den Angstgegnern zählenden Engelberg und Thalwil. Die Automatismen und taktischen Ideen begannen besser zu greifen, die Defensive wurde stabiler und der Angriff wirkungsvoller.
Im Dezember wechselten sich dann je zwei Siege und Niederlagen miteinander ab. Vor allem der Erfolg über den bis dato noch ungeschlagenen Leader aus Bülach liess aber aufhorchen. Mit der taktisch wohl besten Leistung der letzten Jahre schickten die Mannen mit dem Fridolin auf der Brust die Zürcher gleich mit einem 6:2 wieder nach Hause in den Nebel. Notabene gegen den gleichen Gegner, von welchem man im Hinspiel noch eine zweistellige Watsche kassiert hatte und im Durchschnitt über 8 Tore pro Spiel produzierte.
2019, Sturm bis (fast) an die Spitze
Auch im neuen Jahr spielte das Fanionteam des Glarner Eislaufclubs weiter munter mit. Nach vier Vollerfolgen aus den folgenden fünf Matches standen die einheimischen 3.Ligisten auf dem dritten Tabellenplatz. Die extreme Ausgeglichenheit in der Gruppe 3 (zeitweise lagen zwischen dem zweiten und dem zweitletzten Rang gerade einmal 5 Punkte) liess es zu, dass nun vor den abschliessenden zwei Partien sogar noch der Sprung auf die ersten beiden Plätze, und somit die Teilnahme zu den Playoffs in die 2.Liga, möglich war. Meister Zufall wollte es, dass mit dem HC Zugerland der direkte Konkurrent und Inhaber des zweiten Aufstiegsrangs auf die Glarner traf. Zwei Drittel lang durften sie vom ganz grossen Coup träumen. Auf der Zielgeraden ging dann leider das Benzin aus und die Zuger spielten mit ihrer Klasse und Routine den Match letztlich verdient und souverän nach Hause. Zwar etwas enttäuscht, jedoch nicht gebrochen kehrten die Glarner nach Hause. Die immer intakte Moral zeichnete das Team um Coach Faoro auch während des ganzen Jahres aus. So erstaunt es auch nicht wirklich, dass Glarus auch das letzte, eigentlich bedeutungslose, Match trotz eines zeitweiligen Rückstands noch drehen und die Saison mit einem Erfolg beenden konnte. Schlussendlich resultiert der 5. Schlussrang, dies bei 11 Siegen und 7 Niederlagen. Der Abstand zum zweiten, Playoff-berechtigten Platz beträgt jedoch nur mickrige drei Punkte.
Erfolgreiche Juniorenarbeit trägt Früchte
Auch individuell gab es einige Highlights aus Glarner Sicht: Die Neuankömmlinge Anderegg und Moreno etablierten sich auf Anhieb in den Top Ten in der Skorerwertung (Anderegg sogar in den Top 3), dazu konnten auch die jungen Largo und Zimmermann mit mehr als einen Punkt pro Spiel überzeugen. In der Defensive durften die Stammkeeper Bruhin und Fabio Lutz zwei Shutouts feiern, was in der jüngeren Vergangenheit einer Rarität sondergleichen gleichkam. Sehr erfreulich gilt es auch zu erwähnen, dass im Lauf der Saison insgesamt 10 (!) Spieler, inkl. den Goalies Blöchlinger und Blumer, aus der Juniorenmannschaft zu (teilweise regelmässigen) Einsätzen bei den «Grossen» kamen und auch bereits erste verheissungsvolle Spuren hinterlassen haben.
Somit darf die Meisterschaft 2018/19 sicherlich als Erfolg und Schritt in eine hoffentlich noch erfolgreichere Zukunft für den GEC verbucht werden.
Die 1.Mannschaft mitsamt Trainer- und Betreuerstaff möchte sich ganz herzlich für die riesige Unterstützung während des ganzen vergangenen Winters in der GLKB-Arena (mit über 100 Zuschauern pro Match mehr als doppelt so viele wie der Ligadurchschnitt!) bedanken! Mit sportlichen Grüssen verabschiedet sich der Glarner EC in die Sommerpause, bis es im September 2019 auf dem Gletscher im Buchholz wieder los geht.