Von Karin Rhyner
Unerwartet und kurzfristig kam sie, die Anfrage von den Rapperswil Lakers, ob die GEC Bambinis ihren Turnierplatz in Weinfelden übernehmen würden.
Klar, toll wäre es natürlich schon, aber die Mannschaft weist in dieser Saison null Eiszeit auf und nur die wenigsten sind seit Saisonende 2016/2017 schon einmal auf den Kufen gestanden. Bringen wir überhaupt zwei Blöcke für dieses Vorbereitungs-Turnier zusammen?
Der Bambini-Chat gab aber in Kürze Aufschluss über eine mögliche Teilnahme; das Interesse war sehr gross! Emoji-Daumen nach oben bedeutete Teilnahme: „bling, bling, bling“ und 15! Zusagen zeigte der Chatverlauf nach ein paar wenigen Tagen. Von der Zusage bis zum Turnier reichte es gerade einmal für ein Sommertraining, um die Spielzüge kurz zu repetieren und für einen Infoabend, an dem Mannschaftskleider verteilt und somit die Spielernummern festgelegt wurden.
Am grossen Tag fanden sich 13 Feldspieler – darunter eine Spielerin – und 2 Torhüter in Weinfelden ein. Die Torhüter durchliefen nur schon mit Anziehen eine Feuerprobe. Sich in eine Hockey-Ausrüstung zu stürzen ist anfänglich ein Kampf; aber eine Torhüter-Ausrüstung zu montieren gleicht einer Doktorarbeit! Einmal gekleidet, fängt die nächste Herausforderung an: Wie bewegt man sich in diesem Pirelli-Anzug überhaupt fort? Wie erhebt man sich vom Boden, wenn man einen Puck gefangen hat oder hingefallen ist?
Eben noch im Kabinendurcheinander und nun auf der Showbühne: „Was wämmer? Spass! – Wiä schpiled mir? Fair! – Wer simmer? GEC!“. Der eingeübte Schlachtruf konnte nun endlich unter Anhörung des Publikums angewendet werden und los ging’s. Mit drei Spieler-Blöcken wurde den Zuschauern ein kurzweiliges erstes Spiel gegen Uzwil geboten. Diese jungen Spieler – die meisten unter ihnen ohne Match-Erfahrung – haben in dieser Formation noch nie gespielt und dennoch mit 11:7 einen verdienten ersten Sieg erzielt.
In der Stärkungspause nahm man nur lachende und zufriedene Gesichter wahr. Ein toller Anfang war ihnen geglückt!
Im zweiten Spiel gegen die Pikes EHC Oberthurgau war ein grosser Kampfgeist vorhanden. Anfänglich hatten die Pikes keine Chance und lagen immer ein paar Tore zurück, was die Gegnermannschaft wohl veranlasste, sich nochmals zu mobilisieren. Glarus erlitt dadurch eine knappe 9:10 Niederlage.
Im dritten Spiel gegen SC Weinfelden nahm die Kondition bei den Glarnern ein wenig ab. Der Wille war bei den GECs vorhanden, die Konzentration der Gegner aber stärker. Tapfer haben sie ihren Mann gestellt, mussten jedoch den Sieg 6:14 der Gegnermannschaft überlassen.
Eine tolle Erfahrung war’s! Die Kinder sind euphorisch aus der Halle marschiert und freuen sich schon jetzt auf ihr nächstes Spiel. So ein Turnier macht süchtig und verlangt nach mehr:-)