Von Dominik Hauser
Rechtzeitig zu Weihnachten beschenkt sich das Fanionteam des Glarner Eislaufclubs gleich selber. In den beiden Kellerduellen gegen Thalwil und Küssnacht behält es die Oberhand und kann sich über fünf dringend benötigte Punkte freuen.
In beiden Partien gegen die Tabellennachbarn galt die Maxime verlieren verboten, um nicht bereits zu Jahresende in arge Abstiegsnot zu geraten. Auch wollten sich die Glarner für die Pleite im ersten Heimspiel rehabilitieren. Entsprechend couragiert trat man zum ersten Spiel gegen den EHC Thalwil an. Mit viel Tempo und Vorwärtsdrang diktierten die Einheimischen das Geschehen im Buchholz. Die Zürcher mussten früh zu unerlaubten Mitteln greifen, was zu drei Überzahlsituationen für Glarus führte. Zwei dieser Powerplays nützten Ramon Streiff und Faoro gekonnt aus. Die 2:0 Führung entsprach trotzdem nicht ganz dem Spielverlauf, denn in ihrer offensiven Sturm&Drang Phase vernachlässigten die Hausherren ihre Pflichten in der eigenen Zone. Als defensives Gewissen badete Torhüter Bruhin mit einigen Husarenstücken die Liederlichkeiten seiner Vorderleute allesamt aus.
Im Mitteldrittel zählten die Statistiker auf beiden Seiten ungefähr gleich viele Spielanteile und Chancen. Konnte Thalwil in der 25. Minute zum ersten Mal reüssieren, beantwortete dies der GEC postwendend mit einer Doublette zum 4:1. Gegen Ende des zweiten Abschnitts kamen die Gäste nochmals etwas auf und die Glarner liessen sie gewähren. Zwei unnötige Scheibenverluste im Spielaufbau resultierten zu ebenso vielen Gegentore, sodass es nur mit einem knappen Vorsprung aus Glarner Sicht in den Pausentee ging.
Trainer Zimmermann mahnte seine Spieler, den Gästen nun keine zweite Luft zu geben, sondern selber wieder aktiv das Heft in die Hand zu nehmen. Gesagt getan. Kaum war die Scheibe wieder eingeworfen, lag sie auch schon zweimal im Zürcher Kasten. Mettler und zum zweiten Mal an diesem Abend Streiff sorgten dafür, dass der Mist für einmal frühzeitig geführt war. Dachten sich wohl nicht nur das Publikum, sondern auch die Glarner Akteure, welche nun selbst vermehrt zu Zuschauern mutierten. Der EHC Thalwil nahm die Einladung gerne an und bedankte sich mit den Toren 4 und 5 für die nicht mehr erwartete Gastfreundschaft. Glarus wankte nun, fiel aber nicht. Sich nochmals aufbäumend, rettete sich der 3.Ligist über die Zeit und behielt die drei so dringend benötigten Zähler im Zigerschlitz.
Die Geschichte des unmittelbar darauf folgenden Heimmatches gegen das Schlusslicht aus Küssnacht liest sich ganz ähnlich. Der GEC beginnt engagiert, druckvoll und für einmal auch sehr effizient. Nach 20 gespielten Minuten leuchtete die rote Lampe hinter dem Tor bereits 6 Mal auf. Vier Treffer gingen auf das Konto der Buchholzcracks, zweimal waren die Innerschweizer erfolgreich. Der zweite Abschnitt endete dafür Torlos, jedoch mit zunehmenden Vorteilen für den KSC Küssnacht am Rigi. Wieder wurden die Glarner Hockeyaner angehalten, den Gegnern doch bitte den Wind aus den Segeln zu nehmen, um nicht den hart erkämpften Vorsprung preis zu geben. Zumal bei einem Sieg auch der Sprung über den ominösen Strich gelänge.
Doch hier endeten die Parallelen zum Thalwil-Spiel. Glarus konnte den Schalter nicht mehr umlegen und musste vermehrt mit illegalen Aktionen die Angriffe der Cracks vom Vierwaldstättersee stoppen. Anders als noch vor einer Woche hielt die GEC Defensive nicht mehr Stand, zweimal musste sie sich geschlagen geben. Weitere Tore fielen in der regulären Spielzeit keine mehr, sodass es zur Verlängerung kam. Gleich wie in den Profiligen wird diese im drei gegen drei Format ausgespielt. Der GEC wusste den extrem grossen Freiraum zu nutzen und konnte schlussendlich durch einen Treffer von Teamoldie Faoro doch noch den budgetierten Sieg einfahren. Den vermeidbaren Punktverlust wird der Glarner EC hoffentlich zu Saisonende nicht noch bereuen. Vorderhand gilt es aber aus den beiden Erfolgen Moral und Zuversicht zu schöpfen und nach der verunglückten Hinrunde im neuen Jahr eine umso bessere Reprise hinzulegen.
Glarner EC : EHC Thalwil 6:5 (2:0, 2:3, 2:2)
Kunsteisbahn Buchholz, Glarus. – 74 Zuschauer. – SR Hagen, Leitold.
Tore: 16. Streiff Ramon (Müller Simon, Hauser; Ausschluss Ziangirov) 1:0. 20. Faoro Patrick (Hauser) 2:0. 25. Droz 2:1. 28. Müller Simon (Faoro Denis) 3:1. 34. Hauser (Faoro Patrick; Ausschluss Riedener) 4:1. 34. Ziangirov (Droz, Sidler) 4:2. 40. Blättler (Ziangirov) 4:3. 41. Mettler (Freuler) 5:3. 44. Streiff Ramon (Müller Simon) 6:3. 56. Droz P. (Droz N.) 6:4. 58. Schweri (Blättler) 6:5.
Strafen: Glarus 1×2 Minuten, Thalwil 7×2 Minuten plus 1×5 Minuten (Schweri) plus Matchstrafe (Schweri).
Glarus: Bruhin; Bühler, Zehnder; Weyermann, Stüssi; Müller Dominique, Mettler, Freuler; Müller Jeremias, Müller Simon, Streiff Ramon; Largo, Ciprian, Zimmermann; Hauser, Faoro Patrick, Faoro Denis; Lutz Fabio, Anderegg, Bär.
Thalwil: Poon: DÈrcole, Droz P.; Bühler, Blättler; Sidler, Schweri, Ziangirov; Brügger, Schmid, Biner; Graf.
Bemerkungen: Glarus ohne Noser (verletzt), Lutz Simon, Streiff Aljoscha, Loretz, Kubli, Aebli (alle abwesend).
Glarner EC : KSC Küssnacht am Rigi 5:4 n.V. (4:2, 0:0, 0:2, 1:0)
Kunsteisbahn Buchholz, Glarus. – 96 Zuschauer. – SR Diener, Romero.
Tore: 4. Faoro Denis (Ausschluss Zimmermann!) 1:0. 7. Nideröst (Jud, Trutmann) 1:1. 8. Zimmermann (Largo, Ciprian) 2:1. 14. Müller Simon (Müller Jeremias) 3:1. 15. Faoro Patrick (Müller Jeremias) 4:1. 19. Zürcher (Döbeli, Müller) 4:2. 47. Rhodewald (Holdener) 4:3. 53. Nideröst (Schädler) 4:4. 65. Faoro Patrick (Hauser, Freuler) 5:4.
Strafen: Glarus 10×2 Minuten, Küssnacht 11×2 Minuten.
Glarus: Lutz Fabio; Hauser, Zehnder; Weyermann, Stüssi; Müller Dominique, Freuler; Müller Jeremias, Müller Simon, Streiff Ramon; Largo, Ciprian, Zimmermann; Anderegg, Faoro Patrick, Faoro Denis.
Küssnacht: Bieri; Trutmann, De Marco; Zürcher, Hodel; Müller; Rhodewald, Baggenstoos, Stalder; Schädler, Flühler, Müller; Döbeli, Nideröst, Jud; Frigeri, Fuchs, Holdener: Brand.
Bemerkungen: Glarus ohne Noser (verletzt), Bühler (krank), Lutz Simon, Mettler, Streiff Aljoscha, Loretz, Kubli, Aebli (alle abwesend).