Glarner EC verhaut den Saisonstart komplett

Von Dominik Hauser

Nach der verpatzten letzten Saison 2015/16 wollen die Glarner Eishockeyaner in diesem Jahr alle besser machen. Der Anfang dazu missriet jedoch gründlich. Alle bisherigen drei Partien in der 3. Liga Meisterschaft gingen verloren.

Nachdem die erste Mannschaft des Glarner Eislaufclubs in der abgelaufenen Meisterschaft nur knapp dem Abstieg entrinnen konnte, wollte man unbedingt gut in die neue Saison starten, um nicht früh wieder in eine erneute Negativspirale zu gelangen. Nur zeigte sich dieser Wille in den bisherigen drei gespielten Partien viel zu selten. Insbesondere das Startdrittel der ersten beiden Matches ging komplett am GEC vorbei, resp. wurde 0:3 und 0:6 verloren. Diese Hypotheken erwiesen sich in der Folge dann als zu gross um noch etwas Zählbares mit nach Hause nehmen zu können (Schlussresultate 3:4 und 2:9).

Im dritten Auswärtsspiel in Folge (die Glarner absolvieren zu Beginn eine Serie von 7 Gastspielen) konnten die eminenten Startschwierigkeiten immerhin behoben werden. Gegen den KSC Küssnacht am Rigi zeigten sie sich anfangs wach und nutzten durch Ramon Streiff bereits ihre erste Chance zur 1:0 Führung. Mit cleverem forechecking wurden die Innerschwyzer an einem geordneten Spielaufbau gestört, sodass vorerst nur einzelne Schüsse auf das Gehäuse von GEC-Torhüter Bruhin geflogen kamen. Dieser hielt seinen Kasten bis zur ersten Pause rein.

Im Mitteldrittel wurde das Spiel etwas offener, mit Chancen auf beiden Seiten. Die Küssnachter sammelten in dieser Phase innerhalb von 5 Minuten fünf kleine Strafen, sodass die Glarner mehrere Minuten in doppelter Überzahl agieren konnten. Obwohl das Power-, wie auch Boxplay mangels Eis im heimischen Buchholz noch gar nicht geübt werden konnte, lief die Scheibe ansehnlich durch die Gästereihen. Largo und Patrick Faoro vollendeten schöne Passstafetten mit platzierten Schüssen und erhöhten das Score auf 3:0. Der GEC Ausgabe 16/17 hat jedoch die Inkonstanz vom Vorjahresmodell übernommen. Anstatt dem bisherigen Spielsystem treu zu bleiben und weiter Druck auf den Gegner auszuüben, nahmen sich die Spieler aus dem Glarnerland etwas zurück und gönnten sich ab und an eine Auszeit. Dies wiederum resultierte nun in einer gut besuchten Glarner Strafbank und leicht erblasster Haarfarbe auf des GEC Trainerduos Haupt. In dieser Phase war es einzig dem starken Glarner Keeper zu verdanken, dass Küssnacht nur zu einem Treffer kam und die Glarner mit einem Vorsprung ins letzte Drittel starten konnte.

Trotz einer knackigen Pausenansprache der Trainingsleiter Zimmermann/Micheroli machten die Glarner Hockeyaner da weiter wo sie zuletzt aufgehört haben. Mit teilweise dummen Strafen luden Sie den Gastgeber förmlich zum Toreschiessen ein, was dieser dankend annahm und zum 3:2 verkürzte. Dass der GEC bei nummerischer Gleichzahl eigentlich die bessere Mannschaft war bewies Simon Lutz, welcher 8 Minuten vor Schluss zum 4:2 einschoss. Küssnacht gelang jedoch postwendend der abermalige Anschluss. Knapp 3 Minuten vor Schluss sammelten die Küssnachter gleich 14 Strafminuten, was bedeutete, dass das Fanionteam des Glarner EC praktisch bis zum Schluss mit zwei Mann mehr agieren konnte. Wer nun aber glaubte, dass der Sieg in trockenen Tüchern sei, irrte gewaltig. Sie brachten es tatsächlich fertig die Scheibe vor dem eigenen Tor zu verlieren und kassierten folgerichtig den späten Ausgleich als Quittung für den kontinuierlichen Leistungsabbau nach Spielhälfte. Das Momentum lag nun logischerweise beim Heimteam und so musste man kein Prophet sein um zu erahnen, dass die Verlängerung eine kurze Angelegenheit zu Gunsten der Schwyzer werden würde.

Die Glarner Mannen auf den schmalen Kufen müssen sich nach dieser sehr ärgerlichen Niederlage an der eigenen Nase nehmen, denn die Aussetzer und Passivität der zweiten Spielhälfte haben nichts mit fehlenden Eistrainings zu tun. Eine Chance es besser zu machen bietet sich ihnen bereits nächstes Wochenende in der Bossardarena in Zug, wo der aktuell drittplatzierte HC Zugerland wartet.

 

Glarner EC : KSC Küssnacht am Rigi 4:5 n.V. (1:0, 2:1, 1:3, 0:1)
KEG Küssnacht, Küssnacht am Rigi. – 63 Zuschauer. – SR Gegenschatz, Richter.

Tore: 7. Streiff Ramon (Kubli, Faoro Patrick) 1:0. 32. Largo (Müller Dominique; Ausschlüsse, Jud, Zürcher) 2:0. 34. Faoro Patrick (Kubli, Streiff Ramon; Ausschluss Jud) 3:0. 39. Jud 3:1. 50. Zürcher (Jud; Ausschluss Müller Dominique) 3:2. 52. Lutz Simon (Hauser) 4:2. 55. Zürcher 4:3. 85. Müller (Schädler; Ausschlüsse Flury, Müller!) 4:4. 61. Jud (Hodel, Müller) 4:5

Strafen: Glarus 13×2 Minuten, Küssnacht 7×2 Minuten plus 1×10 Minuten (Müller).

Glarus: Bruhin; Mettler, Zehnder; Weyermann, Stüssi; Müller Dominique, Streiff Aljoscha; Faoro Patrick, Kubli, Streiff Ramon; Lutz Simon, Hauser, Loretz; Largo, Ciprian, Zimmermann; Bär, Lutz Fabio.

Küssnacht: Brand; Trutmann, Fuchs; Flury, Hodel; Müller, De Marco; Frigeri, Jud, Zürcher; Nideröst, Poletti, Müller; Döbeli, Schädler.
Glarus ohne Müller Simon, Anderegg, Noser (verletzt), Müller Jeremias, Faoro Denis, Bühler, Freuler (beide verletzt).