GEC muss in die Abstiegsrunde

Von Dominik Hauser

Nun geistert das Abstiegsgespenst definitiv durch das Buchholz. Im Spiel der letzten Chance verlieren die 3.Ligisten des Glarner Eislaufclubs gegen Bassersdorf mit 3:4.

Bereits vor dem Match war klar, dass nur ein Vollerfolg Glarus noch vor dem Gang in die Relegationsrunde bewahren könnte. Mit drei Punkten hätte der EHC Seewen noch überholt werden können. Der EHC Bassersdorf seinerseits würde mit einem Sieg dem direkten Abstieg in die 4. Liga entkommen. Dass die Abstiegsangst die Teams hemmte stellte sich schnell als falsch heraus. Es war vor allem die Heimmannschaft, welche zu Beginn den Takt vorgab und mit schnellen Tempovorstössen dem Gast aus dem Zürcher Unterland einiges an Mühe bereitete. In der 3. Minute tankte sich Simon Lutz am Flügel durch und vollendete sein Solo sehenswert zur 1:0 Führung für den GEC. Kurz darauf erhielten die Glarner in doppelter Überzahl die Gelegenheit den Vorsprung auszubauen. Was die zahlreich erschienenen Zuschauer dann zu sehen bekamen, war ein klassisches Bully-Goal. Verteidiger Stüssi war es dabei, welcher die Scheibe unhaltbar in die Maschen knallte. Eine weitere Überzahlgelegenheit kurz darauf zeigte dann jedoch das andere Gesicht von Glarus. Viel zu umständlich stellte sich die Heimmannschaft in der gegnerischen Zone an, verlor prompte die Scheibe und musste mitansehen wie der EHC Bassersdorf mit einem Shorthander auf 1:2 verkürzen konnte.

Im Mitteldrittel passierte bis zur Hälfte eigentlich nicht sehr viel Erzählenswertes. Eigentlich, wäre da nicht die 26. Minute gewesen. Innerhalb von 21 Sekunden erzielten beide Teams je ein Tor. Zuerst konnte Ehrat für den Gast ausgleichen, ehe Kubli direkt im Anschluss eine schöne Kombination vollendete und mit einem satten Handgelenkschuss seine Farben wieder in Führung schoss. Bassersdorf gab jedoch weiterhin nicht auf und kämpfte verbissen um den Verbleib in der fünfthöchsten Spielklasse. Noch vor Ende des zweiten Abschnitts wurde dieser Wille auch belohnt. Sehr zum Ärger der Glarner versprang die Scheibe durch die widrigen Umstände, durch den Regen verwandelte sich das Eisfeld zu einem einzigen, grossen Schleifpapier, mehrere Male von ihren Stöcken und landete einschussbereit auf einer Kelle des Gegners. Torhüter Micheroli, in seinem zweitletzten Spiel für den GEC, reckte sich zwar nach Kräften, musste aber den Schuss trotzdem passieren lassen. Für das letzte Drittel hiess das Hochspannung pur.

Da sich keine Mannschaft eine Niederlage leisten konnte, wurde die Anspannung nun förmlich spürbar. Niemand wollte den entscheidenden Fehler begehen. Einen solchen beging auch nicht wirklich jemand und trotzdem lag Glarus 3:4 hinten. Was war passiert? Ein eigentlich harmloser Schuss, abgegeben von der blauen Linie, wurde leicht abgefälscht und flog dadurch in einer eigenwilligen Flugbahn an Freund und Feind vorbei ins Glarner Elend. Von diesem Schock erholte sich das Fanionteam nicht mehr. Nicht, dass sie nicht alles versuchten und sich mit aller Vehemenz gegen das drohende Unheil gestemmt hätten. Aber es wollte ihnen einfach nichts mehr gelingen. So blieb es bei diesem fatalen 3:4 aus glarnerischer Sicht. In einer verrückten Saison, in welcher jeder jeden schlagen konnte und der Abstand vom Tabellenvierten zum Drittletzten gerade einmal 6 Punkte beträgt, muss sich Glarus nun zusammen mit dem Bezwinger von eben Bassersdorf, Flims und Dübendorf in einer Abstiegspoule erwehren. Die beiden Letztplatzierten nach der Einfachrunde werden anschliessend relegiert. Los geht’s für den GEC am nächsten Samstag, 27. Februar 2016 vermutlich zu Hause. Bleibt zu hoffen, dass das Abstiegsgespenst bereits dann vorentscheidend aus dem Buchholz vertrieben werden kann.

 

Glarner EC : EHC Bassersdorf 3:4 (2:1, 1:2, 0:1)
KEB Buchholz, Glarus. – 99 Zuschauer. – SR Hofstetter, Baumann.

Tore: 3. Lutz Simon 1:0. 11. Stüssi (Weyermann, Faoro; Ausschluss Rüegsegger, Ehrensperger) 2:0. 15. Brauchli (Ritter; Ausschluss Ehrat!) 2:1. 26. Ehrat (Zeller) 2:2. 26. Kubli (Streiff Ramon) 3:2. 32. Meier (Ehrensperger, Ehrat) 3:3. 45. Rüegsegger (Brauchli) 3:4.

Strafen: Glarus 1×2 Minuten, Bassersdorf 7×2 Minuten.

Glarus: Micheroli; Mettler, Freuler; Weyermann, Stüssi; Zehnder, Bühler; Müller Jeremias, Kubli, Streiff Ramon; Noser, Hauser, Faoro; Largo, Ciprian, Lutz Simon; Anderegg, Streiff Aljoscha, Lutz Fabio.
Bassersdorf: Wohlgemuth Philip; Meier, Frautschi; Wohlgemuth Reto, Rüegsegger; Kutil, Bertschi, Breu; Ehrensperger, Zeller, Brauchli; Streuli, Ritter, Ehrat.
Glarus ohne Müller Dominique, Müller Simon (beide verletzt).