Sieg und Niederlage für den GEC

Von Dominik Hauser

Die 3.Ligisten des Glarner Eislaufclubs erreichen in der zweiten englischen Woche hintereinander einen Sieg zuhause gegen Seewen und verlieren auswärts gegen Küssnacht am Rigi.

Die letzten Runden verliefen aus Sicht des GEC denkbar ungünstig, so dass sie sich auf einem Barrageplatz wiederfanden. Um bis zum Schluss über den rettenden Strich zu Klettern helfen nur Siege. Einen solchen peilten die Glarner primär gegen den EHC Seewen an, welcher sich in der Tabelle im unteren Mittelfeld befindet. Der KSC Küssnacht am Rigi ist als Drittplatzierter schon zu weit weg.
Im Heimspiel versuchte der Gastgeber gleich zu Beginn das Tempodiktat zu übernehmen und die Schwyzer gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Das Geschehen fand den anfangs auch mehrheitlich in der Angriffszone statt. Eine Unaufmerksamkeit in der Glarner Abwehr liess Seewen einen Konter fahren, welchen zu etwas entgegen dem Spielverlauf erfolgreich zum 0:1 aus Glarner Sicht abschlossen. Der GEC liess sich dadurch jedoch nicht beirren, insbesondere Largo nicht. Der Team-Benjamin schnappte sich gleich nach Wiederbeginn die Scheibe und beförderte sie schnurstraks in die gegnerischen Maschen. Dabei blieb es nach 20 Minuten, trotz mehreren Möglichkeiten der Einheimischen in Führung zu gehen.
In der Garderobe forderte Glarus-Trainer Zimmermann von seinen Spielern, mehr Schüsse auf das Tor abzufeuern. Irgendwann werde einer reingehen, man solle jeder Scheibe die Chance geben ins Tor zu fallen.
Gesagt getan. Die Glarner 3.Ligisten nahmen das Seewener Gehäuse konsequenter unter Beschuss. Und siehe da, das Rezept funktionierte. Jeremias Müller versuchte es gar von hinter dem Tor. Der Schuss ging ans Bein des Seewener Schlussmanns und von dort kullerte er zur glücklichen 2:1 Führung für den GEC über die Linie. Kein Glück dagegen brauchte Team-Senior Freuler. Nach einem gewonnenen Bully im Angriffsdrittel hämmerte der Verteidiger den Hartgummi unhaltbar in die Glarner Glückseligkeit.
Den wichtigen Sieg vor Augen fing Glarus nochmals an zu Zittern. Doch im Gegensatz zu den letzten Spielen, in welchen der Glarner EC Zweitoreführungen noch aus der Hand gegeben hat, behielten sie dieses Mal die Nerven. Seewen konnte zwar nochmals auf 2:3 verkürzen, aber anschliessend hielt das Abwehrbollwerk um den starken Fabio Lutz im Tor allen weiteren Angriffsversuchen stand. Mit dem knappen, aber verdienten Heimsieg hat Glarus den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wieder hergestellt.

Nach dem wichtigen Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten vom Vortag, witterte der GEC auch gegen Küssnacht am Rigi Morgenluft. Der letztjährige Absteiger aus der 2. Liga sitzt zwar auf dem dritten Platz in der 3. Liga Ost, hat aber im Hinspiel trotz eines klaren 6:2 Sieg nicht einen unwiderstehlichen Eindruck hinterlassen.
Auf dem Feld war den zu Beginn auch nicht ersichtlich, wer um den Wiederaufstieg und wer um den drohenden Abstieg in die Niederungen der 4. Liga spielt. Der KSC Küssnacht führte die taktisch feinere Klinge, die Gäste aus dem Glarnerland machten in der Defensive jedoch die Räume eng, so dass nur wenige gefährliche Schüsse auf das von Micheroli gehütete Tor geflogen kamen. In der Offensive versuchte der GEC mit einigen Distanzversuchen sein Glück, hatte aber ebenfalls kein Fortune. Im Mitteldrittel schien es, als dass die Innerschweizer in der Kabine einen Extragang gefunden hätten und diesen nun permanent einsetzten. Die Glarner wurden regelrecht eingeschnürt und konnten sich kaum mehr befreien. Diesem hohen Druck hielt Micheroli und die Torumrandung 10 Minuten lang dicht, dann war es, trotz mehrerer Big Saves auch um ihn geschehen. Mit zwei schön herauskombinierten Toren setzten sich die Gastgeber bis zur Spielhälfte mit 2:0 ab. Danach zollte Küssnacht seinem Sondereffort etwas Tribut, was den Glarner EC wieder etwas zum Atmen und besser in den Match kommen liess. Zu einem Erfolgserlebnis reichte es vorderhand jedoch noch nicht. Im Letzten Drittel suchte der KSC nicht mehr bedingungslos das dritte Tor, sondern verwaltete klug den Vorsprung. Die Glarner kamen kaum zu gefährlichen Abschlüssen. Die Sache schien gelaufen, bis Hauser von Noser auf die Reise geschickt wurde und den Küssnachter Keeper zwischen den Hosenträgern erwischte. Richtig Spannung kam allerdings keine auf, denn Mennel beantwortete den Glarner Anschlusstreffer postwendend zum 1:3. Mit einem Schuss ins leere Tor machte Küssnacht alles klar. Wie oft in dieser Saison hielt der GEC über grosse Strecken mit, bezahlte am Schluss aber trotzdem für einige schwache Minuten den maximalen Preis.

 

Glarner EC : EHC Seewen 3:2 (1:1, 1:0, 1:1)
KEB Buchholz, Glarus. – 74 Zuschauer. – SR Feldmann, Lüönd.

Tore: 8. Annen (Brücker J., Brücker R.) 0:1. 9. Largo 1:1. 33. Müller Jeremias 2:1. 50. Freuler (Müller Simon) 3:1. 56. Brücker J. (Brücker R.) 3:2.

Strafen: Glarus 8×2 Minuten, Seewen 5x2Minuten, plus 5 Minuten (Holdener), plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Holdener).

Glarus: Lutz Fabio; Weyermann, Bühler; Mettler, Freuler; Zehnder, Stüssi; Müller Jeremias, Müller Simon, Streiff Ramon; Noser, Hauser, Kubli; Largo, Ciprian, Lutz Simon; Micheroli.

Seewen: Schulze; Lippmann, Achermann; Schnüringer, Landis; Holdener S., Holdener F.; Reichmuth; Hächler, Reichlin, Furger; Brücker R., Annen, Brücker J.
Glarus ohne Müller Dominique (verletzt), Anderegg, Streiff Aljoscha, Faoro (abwesend).

 

Glarner EC : KSC Küssnacht am Rigi I 1:4 (0:0, 0:2, 1:2)
KEB Rigihalle, Küssnacht. – 70 Zuschauer. – SR Baumann, Affolter.

Tore: 28. Zürcher (Hodel) 0:1. 30. Stehli (Friger, Hubli) 0:2. 54. Hauser (Noser, Streiff Aljoscha) 1:2. 55. Mennel (Jud) 1:3. 60. Grätzer (Jud; ins leere Tor) 1:4.

Strafen: Glarus 8×2 Minuten, plus 5 Minuten (Weyermann), plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Weyermann), Küssnacht 7×2 Minuten.

Glarus: Micheroli; Zehnder, Bühler; Freuler, Streiff Aljoscha; Stüssi, Weyermann; Müller Jeremias, Mettler, Streiff Ramon; Noser, Hauser, Kubli; Largo, Ciprian, Anderegg; Lutz Fabio.

Küssnacht: Brand; Hubli, Hodel; Trutmann, Flury; Mennel; Baggenstoos, Stalder, Huser; Grätzer, Frigeri, Sarnovsky; Stehli, Zürcher, Jud.
Glarus ohne Müller Dominique, Lutz Simon (verletzt), Müller Simon, Faoro (beide abwesend).