Erster Block wartet darauf, die Scheibe im Tor unterzubringen.

Schlussoffensive der Minis kam zu spät

Von Jrene Luchsinger

Was für ein Spiel bekamen die 65 Zuschauer am vergangenen Sonntagabend im Buchholz geboten. Zuerst verschliefen die Glarner teilweise das erste Drittel, tauten dann im Mittelabschnitt auf und übertrafen sich gleich selber im Schlussdrittel. Dank starker Schlussphase der Glarner Stürmer holten sie ein 1:6 auf, mussten sich aber dennoch mit einem 6:7 gegen den EHC Wetzikon geschlagen geben.

Genau auf den Spielbeginn hin, hörte der kräftige Schneefall und Wind auf. Der Glarner EC sowie auch der Gegner EHC Wetzikon konnten, bei einigermassen guten Bedingungen, zum Meisterschaftsspiel starten. Beide Teams waren sich ebenbürtig und es wurden Chancen auf beiden Seiten kreiert. Wie aus dem Nichts werden die Glarner mit einem Gegentreffer durch den EHC Wetzikon regelrecht überrascht. Nach dem Treffer haben die Glarner Verteidiger einiges zu tun, drücken die Gäste doch auf ein weiteres Tor. Sie machen ihren Job aber gut, insbesondere auch der Glarner Torhüter Tim Schreyer, welche einige schöne Paraden zeigt.  Nach zehn Minuten Spielzeit setzt wieder Schneefall ein und die Scheibe wird immer langsamer. Nicht aber das Glarner Team. Bei den Glarnern war eindeutig ein Aufwärtstrend zu beobachten. Drückten sie doch aufs Tempo und einen Torerfolg. Zig mal schossen sie aufs gegnerische Tor, jedoch hielt der Torhüter zu gut. Dieser Aufwärtstrend der Glarner wurde aber in der 18. Minute jäh gestoppt. Der EHC Wetzikon setzte zu einem Konter an und die Scheibe lag zum 0:2 im Tor. Frust pur bei den Glarnern, da kam die Pausensirene kurze Zeit später genau richtig.

Kampf um die Scheibe
Kampf um die Scheibe

Der Start ins Mitteldrittel gelang den Glarnern überhaupt nicht. Der EHC Wetzikon überfuhr die Glarner regelrecht und erhöhte den Spielstand in der ersten Minute gleich auf 0:4. Geschockt von den zwei Gegentreffern mussten sich die Glarner zuerst wieder fangen. In der Folge unternahmen die Glarner alles, um den Rückstand aufzuholen. Doch es war wie verhext, die Scheibe wollte und wollte nicht ins Tor. Entweder standen die Verteidiger genau richtig oder aber der Torhüter hielt einfach zu gut. Wenn mal ein Angriff der Gäste gestartet wurde, pachtete der EHC Wetzikon das Glück auf seiner Seite, und die Scheibe lag zum 0:5 hinter der Glarner Torlinie. Beide Teams spielten faires Hockey und die ersten Strafen mussten erst in der 27. Minute ausgesprochen werden. Genau eine solche Überzahlsituation nutzte der EHC Wetzikon aus und erhöhte auf 0:6. Nicht weniger als 18 Schüsse wurden durch die Glarner aufs Tor von Wetzikon abgegeben. Entweder hielt die Scheibe der Torhüter oder aber hörte man dreimal das Scheppern der Torumrandung. Viel Pech klebte bei den Glarnern am Puck und endlich in der 36. Spielminute kam die Erlösung. Mike Frei konnte die Scheibe im allgemeinen Wirrwarr vor dem Tor endlich über die Linie zum 1:6 bringen. Mit diesem Spielstand ging es in den Schlussabschnitt.

Heftiges Schneetreiben setzte nach der Eisreinigung ein und die Scheibe glitt nicht mehr so schnell übers Eis. Die Glarner waren nun wie verwandelt und stets am Drücker. In der fünften Minute konnte endlich mal wieder bei den Glarnern gejubelt werden. Maurin Isler schoss gekonnt zum 2:6 ein. Nun waren die Glarner nicht mehr zu stoppen. Sie schalteten zwei Gänge höher und glaubten wieder daran, das Spiel nochmals spannender zu machen. Kurz vor dem Seitenwechsel konnte Mario Wyss auf Pass von Maurin Isler, das dritte Tor für die Glarner erzielen. Eine erneute Eisreinigung war notwendig, da die Scheibe nicht mehr gut lief. Nach diesem kurzen Unterbruch, setzten die Glarner wieder da an, wo sie vor wenigen Minuten aufgehört hatten – mit der Offensive! Nun war der erste Block am Drücker. Einige Male liefen sie an, um zu reüssieren. Endlich in der 54. Spielminute war es soweit und Nic Luchsinger konnte zweimal den entscheidenden Pass schiessen, welche zu Toren führte. Zum einen traf Maurin Isler die Scheibe wunderbar und zum zweiten war es Andrin Hagmann, welcher den Anschlusstreffer zum 5:6 erzielte. Die Glarner waren nun endgültig im Spiel angekommen. Sie wollten aber noch mehr – das Hitchcock-Finale war lanciert. Leider aber entwischte ihnen aber ein gegnerischer Stürmer, welche die Glarner Verteidiger überlief und das siebte Tor für den EHC Wetzikon erzielen konnte. Doch die Glarner waren weiterhin die treibende Mannschaft, welche keine Chance ausliess. Doch vielfach durch den hervorragenden Torhüter ausgebremst wurde. Aber in der 59. Minute konnte nochmals Andrin Hagmann auf Pass von Mario Wyss die Scheibe in den Maschen des Gegners versenken. Die Spannung war kaum mehr zu überbieten. Keiner der Glarner Fans war nun mehr ruhig. Der Ausgleich sollte doch möglich sein. Doch wie schon das ganze Spiel über hielt der Torhüter einmal mehr zu gut. Die Glarner mussten sich, trotz später Aufholjagd mit 6:7 gegen den EHC Wetzikon geschlagen geben.

Sofern die Minis bereits zu Beginn des Spiels dieses Hockey gezeigt hätten wie im Schlussdrittel, da hätte wohl das Resultat anders ausgesehen. Die Chance zur Revanche bietet sich den Glarner noch, reisen sie doch am kommenden Sonntagmorgen nach Wetzikon. Hoffentlich können die Glarner zu einem Sieg angefeuert werden.