Von Jrene Luchsinger
Kurz vor der Weihnachtspause war der EHC Chur Capricorns im Buchholz zu Gast. Die vielen Zuschauer sahen ein spannendes Spiel, mit Höhen und Tiefen der GEC-Minis. Wegen Unkonzentriertheit und mangelnder Defensivarbeit gaben die Glarner die klare Führung aus der Hand. Sie verbuchten nur einen Punkt auf ihrem Konto, denn nach dem Penaltyschiessen gingen sie als Verlierer vom Eis.
Eine Woche nach dem fast perfekten Poschiavo-Wochenende, auf heimischem Eis, empfingen sie den zweitplatzierten EHC Chur Capricorns. Dieser Gegner weckte bei den Glarnern schlechte Erinnerungen. Verlor doch das Team, ohne grosses Eistraining, das erste Saisonspiel diskussionslos. Dies wollten sie nun ändern – nach dem klaren 19:0 Sieg vor Wochenfrist, durfte man mit positiven Gedanken das Spiel antreten. In den ersten Minuten tasteten sich beide Teams ab. Es waren jedoch die GEC-Minis, welche sich immer wieder in der Churer Zone festsetzen konnten. So kam es, dass Rino Riedi, auf Pass von Mario Wyss, die Scheibe irgendwie über die Linie stochern konnte und somit sein erstes Saisontor erzielte. Anstatt, dass die Glarner weiter ihre eigenen Stärken ausspielen würden, liess sich die Defensive der Glarner aber direkt nach dem Wiederanspiel zum Ausgleich überrumpeln. Keine vier Minuten später ging Chur sogar mit 1:2 in Front. Leider vergassen die Glarner jegliche Defensivarbeit.
Die erste Drittelspause tat den Glarner Spielern gut, denn es kam ein ganz anderes Team aus der Kabine. Das Trainerduo Simon Aebli und Marc Hefti redete den Spielern ins Gewissen, dass sie ihre eigenen Stärken nun aufs Eis bringen sollten. Die Glarner Jungs, allen voran der erste Block, zeigten Eishockey vom Feinsten. Abgesehen von 4(!) Metalltreffern durch Maurin Isler, Hannes Jakober und Andrin Hagmann, gelang aber vorerst noch kein Treffer. Bis kurze Zeit später, Dominik Petrusic alleine auf den Churer Keeper losziehen konnte und die Scheibe zum 2:2 Ausgleich einschoss. Nur vier Minuten später doppelte der gleiche Block, diesmal durch Mario Wyss, mit der erneuten Führung zum 3:2 nach. Nun galt es, nicht nachzulassen. Tatsächlich, Maurin Isler mit einem Knaller aus dem Slot sowie Hannes Jacober erhöhten bis zur Spielhälfte auf 5:2. Das Spiel schien entschieden. Allerdings liess die Chancenauswertung der Glarner Böses erahnen. Tatsächlich, noch vor Drittelsende kam Chur mit zwei Treffern wieder auf 5:4 heran. Wie schon bei den ersten beiden Toren, wären sie absolut vermeidbar gewesen. Der GEC wähnte sich in zu grosser Sicherheit und liess die Churer in der eigenen Zone gewähren. Der Torhüter, Tim Schreyer, wurde einmal mehr von seinen Verteidigern im Stich gelassen.
Nach der kurzen zweiten Drittelspause ging es gerade einmal 47 Sekunden bis Maurin Isler, auf Zuspiel von Hannes Jacober, wieder einer seiner Hammerschüsse auspackte und zum 6:4 einschiessen konnte. Der Jubel war um so grösser, da die Glarner diesen Treffer in Unterzahl erzielen konnten! Die folgenden fünf Minuten drückte aber der EHC Chur aufs Tempo. Die Glarner Defensivarbeiter waren zeitweise restlos überfordert und man schwächte sich mit dummen Strafen selber. In der 56. Minute wurden die Glarner für ihr Auftreten bestraft und kassierten den Anschlusstreffer zum 6:5. Kurz darauf hatten die Churer auch noch die Chance im Powerplay nachzudoppeln. Dies gelang ihnen nicht, stattdessen war es der GEC, welcher wiederum in Unterzahl, durch einen Hammerschuss von Maurin Isler auf Pass von Fadri Gabriel, die Führung auf 7:5 erhöhen konnten. Die Spannung im Spiel war nicht mehr zu überbieten. Statt konzentriert weiterzuspielen, verliessen sich die Glarner allerdings wohl wieder allzu sehr auf ihren ersten Block. Dieser brauchte aber auch mal eine Pause. Prompt kassierten die Glarner drei Minuten vor Schluss wieder den Anschlusstreffer. 48 Sekunden vor der Sirene war man, wie so oft in diesem Spiel, einmal mehr zu unaufmerksam und der EHC Chur Capricorns erzielte den Ausgleich.
Das folgende, sehr kuriose Penaltyschiessen, entschied der EHC Chur Capricorns mit sehr viel Glück für sich. Die Glarner zeigten über das ganze Spiel hinweg die bessere Leistung. Viel zu oft hatten sie aber Durchhänger, welche vermeidbar gewesen wären. Wird man mit der gleichen Formation im nächsten Spiel gegen Chur antreten können, sind aber drei Punkte ein Muss. In den Weihnachtsferien können sie sich nun erholen und neue Kräfte sammeln, bevor dann der EHC Kreuzlingen-Konstanz im Buchholz zu Gast sein wird!