Von Dominik Hauser
Nachdem die 1. Mannschaft des GEC letzte Woche gegen einen deutlich schwächeren Gegner mit 1:6 den Kürzeren zog, schwang sie nun gegen den Gruppenersten mit dem gleichen Resultat obenauf.
Vor einer Woche zeigten die Glarner ihre bislang schwächste Saisonleistung. Ungenügend in allen drei Zonen hatten sie gegen den Tabellenachten keine Chance. Dass es eine grosse Leistungssteigerung brauchte, um den bedeutend besser klassierten EHC Sursee herausfordern zu können, war offensichtlich. Auch aus diesem Grund zog Coach Christian Zimmermann in den Trainings die Schraube an und liess die Übungen mit grosser Intensität ausführen. Eine solche sollte denn auch der Schlüssel zum Erfolg sein, mit viel Einsatz die Räume für spielstarke Teams eng zu machen und durch schnelle Gegenstösse eigene Akzente setzen.
Das Spiel begann für den Gastgeber wie gewünscht. Vor den wiederum zahlreich erschienenen Zuschauern übernahm Sursee zwar das Spieldiktat, konnte aber kaum Gefahr vor dem Glarner Tor kreieren. Einzig bei einem Pfostenschuss musste Der GEC etwas Glück in Anspruch nehmen. Dass das Wettkampfglück zu Beginn auf einheimischer Seite war, zeigte sich in der 4. Minute, als Noser aus praktisch unmöglichem Winkel die Scheibe am Sursee-Hüter zum 1:0 vorbeispitzeln konnte. Es bedeutete dies der erste Saisontreffer des Rückkehrers. Am Spielgeschehen änderte sich in der Folge nichts. Glarus stand sehr solide in der eigenen Defensive und hielt so dem Druck des Leaders stand. Je länger das Startdrittel dauerte, desto selbstbewusster wurde der Auftritt. Vermehrt trauten sich die Glarner Stürmer auch im Angriff etwas zu und kamen zu guten Abschlüssen. Die besten Torchancen hatte Glarus aber mit Kontern. Die Sturmlinie um Simon Müller, Jeremias Müller und Ramon Streiff zeigte sich in bester Spiellaune und äusserst kaltblütig. In der 11. Minute schloss Topscorer Simon Müller eine sehenswerte Kombination zum 2:0 ab. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt vielleicht etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient. Vom Gast, der in dieser Meisterschaft bereits sieben Siege verbuchen konnte, fehlte die erwartete starke Offensive und in der Abwehr offenbarte er einige Lücken. Kurz vor Ende der ersten Periode nützte der Glarner EC zweimal seine Freiheiten bei Gegenstössen resolut aus und erhöhte wiederum durch Simon Müller und Ramon Streiff auf 4:0. Bei diesem überraschend klaren Resultat ging es in die erste Pause.
Abnützungskampf im Mitteldrittel
In den restlichen 40 Minuten musste erwartet werden, dass der EHC Sursee aufdrehen und seinem Renomée entsprechend aufspielen würde. Die Losung hiess deshalb, genau gleich wie bis anhin zu spielen. Tatsächlich tauchten die Innerschweizer vermehrt gefährlich vor dem Glarner Kasten auf, reüssierten aber weiterhin nicht wunschgemäss. Der GEC führte einen intensiven Abnützungskampf, welcher die Nerven des Gegenübers, aber auch die eigenen Spieler strapazierte. Als mit Dominique Müller durch einen unglücklichen Zusammenprall der Abwehrchef ausfiel, wurde es zunehmend eng vor dem wiederum glänzend aufspielenden Goalie Micheroli. Aber zu mehr als dem 1:4 durch Schnyder reichte es dem Gast (vorerst)nicht mehr.
Es war klar, dass je länger der Underdog Glarus die Führung verteidigen konnte, desto nervöser und gereizter der Gegner werden würde. Die Taktik ging aus mehreren Gründen fast perfekt auf: In der Defensive stand der GEC kompakt und liess Sursee kaum Zeit und Raum sich zu entfalten. Damit war der Job für die Glarner Spieler schon fast erledigt. Denn der Leader nahm sich in der Folge gleich selber aus dem Spiel. Bereits sichtlich genervt, legten sich einzelne Surseer mit dem Schiedsrichter an. Alleine im dritten Drittel kassierten sie unglaubliche 71 Strafminuten, darunter eine Spieldauerdisziplinar- und eine Matchstrafe. Würde der GEC endlich auch noch das Überzahlspiel erlernen (er konnte bei mehreren Gelegenheiten in doppelter Überzahl agieren, trotzdem resultierte wiederum kein Powerplaytreffer), hätten die Glarner Hockeycracks noch mehr als zwei Treffer durch Teamsenior Jeremias Müller einnetzen können. Trotzdem, das eindeutige Verdikt von 6:1 mit der besten Saisondarbietung darf der Mannschaft um Trainer Christian Zimmermann Zuversicht und Sicherheit geben, gegen jeden Gegner bestehen zu können. Beweisen kann dies der GEC bereits am nächsten Wochenende, wenn zum Jahresabschluss der EHC Bassersdorf, Tabellenvorletzter, im Schluefweg auf die Glarner wartet.
Glarner EC :EHC Sursee 6:1 (4:0, 0:1, 2:0)
KEB Buchholz, Glarus. – 62 Zuschauer. – SR Hügli, Arni.
Tore: 4. Noser (Hauser, Bühler) 1:0. 11. Müller Simon (Müller Jeremias, Streiff Ramon) 2:0. 17. Müller Simon 3:0. 18. Streiff Ramon (Müller Simon, Müller Jeremias) 4:0. 26. Schnyder (Kiser, Koalick) 4:1. 46. Müller Jeremias (Streiff Ramon) 5:1. 54. Müller Jeremias (Faoro, Müller Simon) 6:1.
Strafen: Glarus 5×2 Minuten, Sursee 14x2Minuten plus 10 Minuten (Team-Offizielle), plus Spieldauer (Taiana) plus Matchstrafe (Matter).
Glarus: Micheroli; Müller Dominique, Mettler; Stüssi, Streiff Aljoscha; Bühler, Zehnder; Streiff Ramon, Müller Simon, Müller Jeremias; Faoro, Hauser, Noser; Ciprian, Kubli, Largo; Lutz Fabio.
Sursee: Nietlispach; Distel, Novi; Taiana, Habisreutinger; Koalick; Iliev, Martschini, Matter; Oberson, Macho, Müller Jan; Kronenberg, Schnyder, Kiser.
Glarus ohne Freuler (verletzt), Anderegg, Lutz Simon (abwesend), Weyermann (noch nicht spielberechtigt). 15. Müller Dominique verletzt ausgeschieden. 43. Martschini verschiesst Penalty.