Glarner EC schlägt den Aufsteiger

Von Dominik Hauser

Die 3.Ligisten des Glarner Eislaufclubs gewinnen gegen den EHC Thalwil nach einer kompakten Teamleistung erstmalig in der regulären Spielzeit mit 5:2.

Nach der lamentablen Leistung der Vorwoche war für den GEC beim Match gegen den letztjährigen Aufsteiger aus der 4. Liga Wiedergutmachung angesagt. Gegen den vor allem defensiv starken Gegner sollten drei Zähler eingefahren werden, um auch den Anschluss ans Tabellenmittelfeld zu wahren und nicht bereits in frühe Abstiegsnöte zu geraten. Thalwil hat sich aber bereits gut in der neuen Spielklasse eingelebt und drei von vier Begegnungen gewonnen. Glarus sollte also gewarnt sein.

Der Glarner Trainer forderte von seinen Spielern, von Beginn weg das Spieldiktat an sich zu reissen und mit viel Schlittschuhlaufen und schnellen Wechseln das Tempo hochzuhalten. Mit 3 kompletten Blöcken, Dominic Noser gab nach mehrjähriger Abstinenz ein beachtliches Comeback, konnte der EHC Thalwil sofort unter Druck gesetzt werden. Gegen die massierte Abwehr fanden der GEC jedoch vorderhand kein Durchkommen und hinten durften die auf Konter lauernden Zürcher nicht vergessen werden. In der 14. Minute fand Simon Müller eine Lücke im Bollwerk des EHCT und brachte das Auswärtsteam mit 1:0 in Führung. Wie bereits mehrmalig in der laufenden Meisterschaft bewiesen, zeigten die Glarner aber auch heute, dass sie nach einem erzielten Treffer nicht konzentriert weiterspielen, sondern im Moment der Glückseligkeit verweilen. Gerade einmal 15 Sekunden nach Wiederanpfiff fand sich Riedener alleine im Glarner Slot vor und konnte einen Abpraller ungehindert zum Ausgleich verwerten. Zurück auf Feld eins und alles wieder von vorne, dachte sich wahrscheinlich auch die erste Sturmformation des GEC und überwand nach schönem Durchspiel kaum eine Zeigerumdrehung später den gegnerischen Abwehrriegel ein zweites Mal. Bei der knappen Führung für die Gastmannschaft blieb es dann bis zur ersten Pause.

Dass das Team von der Pfnüselküste aber nicht nur Beton anmischen kann, zeigten sie vor allem im zweiten Drittel. Mit schnellen, geradlinigen Gegenstössen überliefen die Thalwiler mehrmals die Verteidigung. Es brauchte teils grossartige Paraden von Torhüter Fabio Lutz um den Vorsprung der Glarner Hockeyaner zu behaupten. Aber auch der Zürcher Goalie zeigte keine Schwächen und brachte die GEC Stürmer diverse Male fast zur Verzweiflung, insbesondere Kubli scheiterte wiederholt aus bester Position. Die Folge war ein tor-, aber nicht ereignisloses Mitteldrittel.

Jetzt ja nicht nachlassen, weiter konsequent die Räume eng machen und den Gegner mit Störarbeit zu Fehlern zwingen, so lautete die Forderung von Coach Zimmermann an seine Spieler für den letzten Abschnitt. Mit kurzen Einsätzen aller drei Blöcke konnte das Tempo hochgehalten werden, zu hoch für den Aufsteiger. Simon Müller erhöhte zehn Minuten vor Schluss mit seinem dritten persönlichen Treffer auf 3:1 für den Glarner EC. Nach dem postwendenden Anschlusstreffer von Thalwil, wie im ersten Drittel gönnte sich Glarus nach einem Erfolgserlebnis eine kurze gedankliche Auszeit, rückten Jeremias Müller und Simon Lutz mit einem Doppelpack das Resultat wieder ins rechte Licht. Damit war der Mist geführt und der erste Vollerfolg für die Glarner in der Saison Tatsache.

Mit nunmehr 5 Punkten aus 6 Spielen auf dem Konto ist der Glarner Eislaufclub zwar nach wie vor auf dem zweitletzten und somit auf einem Barrageplatz klassiert, jedoch beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nur drei Zähler. Gelegenheit über den Strich zu klettern bietet sich dem GEC bereits am nächsten Samstag, wenn das Schlusslicht Dielsdorf-Niederhasli im heimischen Buchholz in Glarus gastiert. Mit einer konzentrierten und disziplinierten Leistung wie gegen Thalwil darf ein zweiter Sieg de suite von der 1. Mannschaft des Glarner EC erwartet werden.

 

EHC Thalwil : Glarner EC 2:5. (1:2, 0:0, 1:3)
KEB Brand, Thalwil. – 20 Zuschauer. – SR Lenz, Isler.
Tore: 14. Müller Simon (Kubli, Müller Jeremias) 0:1. 14. Riedener (Blättler) 1:1. 15. Müller Simon (Müller Jeremias) 1:2. 45. Müller Simon (Kubli, Müller Jeremias) 1:3. 47. Riedener 2:3. 56. Müller Jeremias 2:4. 57. Lutz Simon (Ciprian) 2:5.
Strafen: Je 4×2 Minuten.
Thalwil: Biner; Brügger, Sidler; Hiltmann, Vesely; Wyss, D`Ercole, Graf; Jenny, Riedener, Schweri; Kost, Zwahlen, Blättler; Poon.

Glarus: Lutz Fabio; Müller Dominique, Mettler; Stüssi, Bühler; Müller Tobias, Zehnder; Kubli, Müller Simon, Müller Jeremias; Anderegg, Hauser, Faoro; Ciprian, Lutz Simon, Largo; Noser; Micheroli.
Glarus ohne Freuler (verletzt), Streiff Ramon, Streiff Aljoscha (beide abwesend).