Missglückter Saisonstart der 1. Mannschaft

Von Dominik Hauser

Nachdem in den beiden obersten Spielklassen bereits im September wieder dem Hartgummi hinterhergerannt wird, ist traditionellerweise im Oktober auch für die glarner 3.Liga Eishockeyaner der Meisterschaftsstart.

Nach der gelungenen zweiten Hälfte der Saison 2014/2015, in der Rückrunde sammelte der GEC am zweitmeisten Punkte aller Teams, sowie den erfolgreich gestalteten zwei Testspielen gegen ebenfalls 3.Liga-Mannschaften, starteten die Glarner mit viel Optimismus in die neue Wintersaison. Zusätzliche Zuversicht gab dem Team von Trainer Christian Zimmermann die Tatsache, dass trotz den zwei Rücktritten der Routiniers und langjährigen Leistungsträgern Markus Waldvogel und Mathias Lutz, das Kader mit Rückkehrern und Neueinsteigern auf über 20 Spieler aufgestockt werden konnte. So sollte es möglich sein, an jedes Spiel mit drei kompletten Blöcken anzutreten, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war.

Startniederlage gegen Seetal

Da das heimische Buchholz erst Ende Oktober über Eis verfügt, führten die ersten beiden Matches auswärts und ohne Trainingseiskontakt für die 1.Mannschaft des Glarner Eislaufclubs statt. Zum Auftakt wartete mit dem HC Seetal der vermeintlich stärkste Gegner der Gruppe auf die GEC-Cracks. Im letzten Jahr verlor der GEC beide Partien, wobei das Spiel in Hochdorf in einer 3:9 Niederlage endete. Entsprechend zollten die Glarner den Innerschweizern zu Beginn etwas viel Respekt, sodass diese gleich das Zepter übernahmen und von Beginn weg Druck auf das Gehäuse des Auswärtsteams ausübten. In der 9. Minute musste sich der GEC-Torhüter Micheroli ein erstes Mal geschlagen geben. Der Gegentreffer fiel nicht zwingend, war dem Spielverlauf entsprechend jedoch verdient. Für den Glarner EC wirkte der frühe Rückstand zum Erstaunen vieler jedoch nicht verunsichernd, viel eher aber wie ein verspäteter Startschuss in die neue Saison. Fortan hielten Sie dem bereits eingespielten Ensemble aus der Zentralschweiz erstaunlich gut dagegen und machten noch fehlende Abstimmung und Trainingsstunden mit Willen und Kampfgeist wett. So fielen bis zur ersten Drittelspause keine weiteren Treffer mehr.
Auch im zweiten Drittel wurde das Tempo forciert und es entwickelte sich ein munteres Auf und Ab. Zwar blieb der HC Seetal weiter das stärkere und spielgestalterische Team, aber auch die Glarner kamen immer wieder mit schnellen Kontern zu ihren Chancen. Den beiden starken Schlussmännern, sowie teilweise dem Unvermögen der Stürmern war es zu verdanken, dass sie das Mitteldrittel ohne Tore bereits dem Ende neigte. Mit den Gedanken vermutlich bereits im Pausentee, ging zweimal ein Gegenspieler im Slot sträflich vergessen, sodass das Heimteam mit einem Doppelschlag auf 3:0 davonziehen konnte.
In der Garderobe ermahnte GEC-Coach Zimmermann seine Spieler sich jetzt nicht entmutigen zu lassen, sondern forsch weiter zu marschieren und so vielleicht zu Wende noch herbeiführen zu können. Gesagt getan, kaum wieder angepfiffen profitierte Hauser von einer herrenlosen Scheibe und brachte so die Hoffnung für seine Farben endgültig zurück. Da nun auch die Verteidiger immensen Tordrang verspürten, entwickelte sich in der Folge ein Spiel der vielen Chancen, in welchem beide Teams ihr Heil fast bedingungslos in der Offensive suchten. Einen weiteren Doppelschlag der Seetaler beantworteten die Glarner ihrerseits mit einer Doublette durch ein schönes Solo von Kubli und einem Powerplaytor durch R.Streiff. Näher als auf zwei Tore kam der GEC jedoch nie mehr und so setzte es trotz eines sehr beherzten Auftritts eine 3:6 Auftaktniederlage ab. Nichtsdestotrotz konnten aus diesem Aufgalopp einige positive Aspekte mitgenommen werden, wie es Captain Dominique Müller zusammenfasste.

HC Seetal : Glarner EC 6:3 (1:0, 2:0, 3:3)
SZ Südi Seetal, Hochdorf. – 83 Zuschauer. – SR Bächler, Affolter.
Tore: 9. Burger (Schwegler, Trottmann) 1:0. 38. Müller (Nick, Kleiner) 2:0. 40. Mathis (Müller, Zimmermann) 3:0. 42. Hauser (R.Streiff) 3:1. 43. Hodel (Nick, Müller) 4:1. 45. Bühlmann (Zimmermann, Trottmann) 5:1. 45. Kubli 5:2. 46. R.Streiff (Hauser, Stüssi; Ausschluss Walker) 5:3. 50. Zimmermann (Bühlmann) 6:3.
Strafen: je 6×2 Minuten.
HC Seetal: Joller; Kleiner Bucher; Hodel, Da.Müller; Burkart, Walker; F.Müller, Zimmermann; Burger; Bühlmann, Jauch, Häfliger; Do.Müller, Schwegler, Mathis; Nick, Troxler, Trottmann
Glarus: Micheroli; Müller Dominique, Stüssi; Bühler, Ciprian; Faoro Patrick, Müller Simon, Faoro Denis; Streiff Ramon, Hauser, Largo; Kubli, Lutz Simon; Lutz Fabio
Glarus ohne Müller Jeremias, Müller Tobias, Herzog, Mettler, Streiff, Aljoscha Freuler (abwesend), Zehnder, Anderegg, (verletzt)

 

Viele Strafen stehen dem GEC im Weg

Nach dem resultatmässig zwar missglückten, spielerisch aber ansprechenden Auftaktmatch, erhoffte sich die 1.Mannschaft des GEC bei ihrem zweiten Spiel der Meisterschaft in der 3.Liga gegen den EHC Engelberg die ersten Punktgewinne. Im letzten Jahr waren beide Teams ungefähr auf Augenhöhe, was auch der Rangierung im Mittelfeld wiederspiegelte. Glarus konnte für das Auswärtsspiel auch dank Temporärrückkehrer Mathias Lutz auf drei komplette Blöcke zählen, was schnelle Wechsel und eine hohe Intensität ermöglichen sollte.
Der Start verlief jedoch komplett entgegen allen vor Matchbeginn geschmiedeten Vorsätzen und Konzepten. Die Glarner Hockeyaner schienen durch die lange Anreise leicht sediert, völlig blutleer kurvten Sie zumeist im eigenen Drittel dem Gegner hinterher. Die Gastgeber vom Titlis konnten praktisch ungehindert immer wieder gefährliche Angriffe lancieren und so erstaunte es nicht, dass bereits nach knapp 6 Minuten der GEC sich mit 0:2 im Hintertreffen befand. Die Engelberger schienen immer einen Schritt schneller zu sein, sodass sich die Glarner vielfach nur mit unerlaubten Mitteln zu helfen wussten. Fünf kleine Strafen einzig im ersten Drittel sprechen eine deutliche Sprache. Einzig GEC-Keeper Fabio Lutz zeigte sich auf der Höhe seiner Aufgabe und rettete teils spektakulär den 2-Torerückstand bis zur Pause.
Trainer Zimmermann konnte dieser Auftritt bis anhin gar nicht gefallen und nahm seine Mannen gehörig ins Gebet. Die Ansprache schien zu wirken, kamen die Glarner doch um einiges frischer aus der Kabine. Mit schnellen Gegenstössen wurde der Engelberger Torhüter nun häufiger als der eigene geprüft, doch selbst die solo anstürmenden Largo und Simon Müller konnten die Scheibe nicht ins Netz befördern. Zudem machte es den Anschein, als hätten die GEC-Cracks mit ihren vielen Strafen aus dem ersten Drittel allen Goodwill beim Schiedsrichterduo Baumann/Baumann verspielt, sodass diese bis zum Schluss konsequent alle (un-)möglichen Strafen gegen Glarus verhängten. Nichtsdestotrotz konnten die Glarnerländer durch zwei schön herausgespielte Tore durch Hauser und Mathias Lutz auch auf der Anzeigetafel ausgleichen.
Im letzten Abschnitt neutralisierten sich beide Teams weitgehend, bis zwei vermeidbare Aussetzer in der Hintermannschaft Glarus einen neuerlichen Rückstand bescherte. Diesem rannte der GEC bis zum Schluss an, blieb offensiv aber ohne Fortune und kassierte durch einen Konter noch einen weiteren Gegentreffer zum 2:5 Schlussresultat.

Die beiden nächsten Partien finden beide ebenfalls auswärts statt, bevor es dann am 7. November zum ersten Mal zu einem Heimspiel der Glarner 3.Ligisten im Buchholz kommt. Es ist zu hoffen, dass bis dahin durch den Trainingsbeginn auf dem eigenen Gletscher die gähnende Leere auf dem Punktekonto des Glarner EC ausgemerzt werden konnte.

EHC Engelberg : Glarner EC 5:2 (2:0, 0:2, 3:0)
Sportingpark, Engelberg. – 35 Zuschauer. – SR Baumann, Baumann.
Tore: 3. Mathis (Braun, Ambauen) 1:0. 7. Danioth 2:0. 37. Hauser (Faoro) 2:1. 40. M.Lutz (Hauser) 2:2. 48. Mathis (Braun; Ausschluss D.Müller) 3:2. 49. Braun (Mathis) 4:2. 55. Schuler (Hess, Ambauen; Ausschluss D.Müller, Mettler) 5:2.
Strafen: 9 mal 2 Minuten gegen Engelberg, 14 mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Mettler) gegen Glarus.
Engelberg: Zumbühl; Krummenacher, Suarez; Christen, Dörig; Schuler Seppi, Schuler Fabio; Eberli, Roth; Braun, Vokurka, Kaufmann; Mathis Patrick, Ambauen, Danioth; Mathis Roland, Wild, Hess; Odermatt.
Glarus: Lutz Fabio; Müller Dominique, Bühler Thomas; Mettler, Stüssi; Müller Tobias, Streiff Aljoscha; Streiff Ramon, Müller Simon, Müller Jeremias; Lutz Mathias, Hauser, Faoro; Kubli, Ciprian, Largo; Herzog; Micheroli.