GEC macht wichtigen Schritt zum Ligaerhalt

Am vergangenen Samstag war es soweit: Das erste von zwei Abstiegsspielen stand auf dem Programm. Ein Zusatzprogramm, welches man sich definitiv nicht gewünscht hat. Man gastierte in Frauenfeld, einem Gegner, welchen man aus der Liga kannte.

Von Fabio Lutz

Die erste wenig erfreuliche Überraschung folgte sogleich bei der Ankunft. Das Spiel fand auf dem Aussenfeld statt. Zu viel für einige zart besaitete GEC-Akteure. Es wurde gemurrt, gehadert und geflucht. Der Trainer stellte aber sogleich klar, dass dies nun ein Charaktertest in diesem ungemein wichtigen Spiel ist und vor allem, dass der Gegner mit den gleichen Bedingungen auskommen muss. Es kehrte schnell die notwendige Ruhe ein und man konzentrierte sich völlig auf die kommenden 60 Minuten.

Das Spiel war zwar ansehnlich, aber der nur in eine Richtung stark blasende Föhn erschwerte das sonst schon eher mühsame Backchecking zusätzlich. Einfacher ging es da in Richtung Frauenfelder Tor, weshalb man Gefallen an der gegnerischen Zone fand. Mit Rückenwind erarbeitete man sich die besseren Chancen. Leider konnte man diese nicht erfolgreich gestalten und so stand es nach den ersten zwanzig Minuten 0:0.

Im zweiten Drittel war es nun also umgekehrt: Das Backchecking war einfacher, dafür hatte man im Angriff mächtig Gegenwind. Der wiederum hinderte unsere Hockeyaner allerdings nicht daran sich ein klares Chancenplus zu erarbeiten. Allerdings scheiterte man immer wieder am gegnerischen Torhüter, irgendwelchen Frauenfelder Beinen oder an zu wenig präzisen Abschlüssen. Besser machten es da die Hausherren des EHC Frauenfeld. Bei einem Entlastungsangriff stand man zu weit weg vom Gegenspieler, welcher satt in die hohe Ecke abschloss. Man war nachfolgend etwas von der Rolle, liess dem Gegner viel Raum und war immer einen Schritt zu spät. Das Tabellenschlusslicht unserer Ligagruppe doppelte kurz nach Spielhälfte nach. Dies hatte man sich auf Seiten der Glarner definitiv anders vorgestellt. Man drückte nun wieder aufs Gaspedal und kam nach etlichen verpatzten Grosschance eher glücklich, aber nicht unverdient, zum Anschlusstreffer. Daniel Moreno düpierte den Ostschweizer Schlussmann via gegnerischen Verteidiger von hinter der Grundlinie. Dies rüttelte so richtig wach und Jungspund Gilles Kessler vollstreckte eine 3-fach-Chance gut 30 Sekunden vor Drittelsende zum vielumjubelten Ausgleich.

In der Garderobe machte Trainer Patrick Faoro seinen Männern (und Buben) noch einmal Mut und spornte Sie zum Sieg an (Man munkelt, dass die eher eigentümlichen Motivationskünste des Ersatzgoalies ebenso zu den Geschehnissen in den kommenden letzten 20 Minuten beigetragen haben). Egal wer was gesagt hat, es nützte: Im letzten Drittel spielte nur noch der Glarner EC. Angriff für Angriff rollte auf das Tor der EHC Frauenfeld. Daniel Moreno und Jeret Anderegg sorgten für einen Zwei-Tore-Vorsprung, ehe die Hausherren wieder herankamen. Wer nun von einer Zitterpartie ausging, täuschte sich enorm. Die Burschen von Trainer Patrick Faoro kannten heute kein Pardon. Angepeitscht von Daniel Mettler, welcher sich von der Bank aus heiser schrie, um seine Mitspieler anzufeuern, skorten noch zwei Mal Jeret Anderegg und Philipp Hensler durchaus sehenswert zum Schlussverdikt von 3:7.

Es war eine überzeugende Vorstellung des GEC. Man hatte mehr vom Spiel, die klar besseren Chancen und siegte auch in dieser Höhe völlig verdient. Zweifach-Torschütze Daniel Moreno war ebenfalls erleichtert. «Die Wetterbedingungen waren sehr speziell. So etwas habe ich in meinen 16 Jahren als Hockeyspieler noch nicht erlebt. Auf eine Seite wurdest du komplett abgebremst. Aber Schlussendlich hatten beide Mannschaften damit zu kämpfen. Gut war dass wir nicht entmutigen liessen und weitergearbeitet haben.» Weiter streicht der redegewandte Exil-Spanier hervor: «Es war eine richtig starke Mannschaftsleistung. Wir waren klar besser und konnten am Schluss auch endlich die Tore machen. Wir haben gegen Wind, Kopf und Frauenfeld gespielt und haben alle Duelle gewonnen. Das müssen wir für kommenden Samstag mitnehmen und Küssnacht unser Spiel aufzwingen. Wenn wir das wiederholen können, könnte der Saisonabschluss doch noch versöhnlich gestaltet werden.»

Wie schon erwähnt, findet am kommenden Samstag in Glarus das letzte Saisonspiel statt. Obwohl die Glarner nun gut dastehen, darf man die Saison noch nicht als beendet anschauen! Auch gegen Küssnacht braucht es noch einmal eine Topleistung der ganzen Mannschaft damit man sich für die Ligazugehörigkeit qualifiziert. Das Team will es sich und dem Publikum noch einmal zeigen, dass man nicht in diese untere Tabellengefilde gehört.


EHC Frauenfeld : GEC 3:7 (0:0, 2:2, 1:5)
Kunsteisbahn Frauenfeld, Frauenfeld – 32 Zuschauer. – SR Staub, Lechelt.
Tore: 26. Krucker 1:0. 32. Krucker (Germann) 2:0. 37. Moreno (Hauser, S. Lutz) 2:1. 40. Kessler (Hensler, Je. Anderegg) 2:2. 45. Moreno (Je. Anderegg) 2:3. 47. Je. Anderegg (Moreno) 2:4. 48. Bolli (Brugger, Frei) 3:4. 50. Je. Anderegg (Largo; Ausschluss: Schär) 3:5. 55. Hensler 3:6. 58. Je. Anderegg 3:7.
Strafen: Glarus 2×2 Minuten, EHC Frauenfeld 2×2 Minuten.
Glarus: Blöchlinger, Lutz Fabio; Müller Dominique, Anderegg Joel; Ciprian, Müller Nino; Freuler, Küttel; Mettler, Anderegg Jeret; Largo, Hauser; Zimmermann, Hensler; Lutz Simon, Kessler, Moreno.
Bemerkungen: Glarus ohne Marco Zehnder, Peter Bruhin, Roberto Mettler, Pascal Mächler, Dominik Noser (alle abwesend).


Nächste Spiele der 1. Mannschaft:

Glarner EC – SC Küssnacht am Rigi
Sa. 29. Februar, 19.45, GLKB Arena