Foto: Lukas Landolt

GEC dreht die Partie gegen Thalwil in extremis

Von Dominik Hauser

Im Verfolgerduell der 3.Ligisten zwischen dem Glarner Eislauf Club und dem EHC Thalwil wogte die Führung und das Momentum hin und her wie eine Nussschale auf dem Klöntalersee bei einem stürmischen Föhnsturm. Schlussendlich konnten sich die Einheimischen dank eines furiosen Endspurts mit 6:5 durchsetzen.

GEC mit Traumstart

Die Glarner kamen besser aus den Blöcken als die Gäste vom Zürichsee. Dies einerseits, weil man inzwischen die Spielweise der Gegner aus vielen Begegnungen kannte und andererseits schien es, als konnten sie das Selbstvertrauendes letzten Sieges mitnehmen. Nach 5 Minuten zappelte der Puck bereits zweimal im Thalwiler Netz, Largo und Zimmermann hatten getroffen. In der Folge kamen auch die Zürcher etwas besser ins Spiel und Ziangirov versenkte kurz vor der ersten Pause seinen eigenen Abpraller zum 1:2 Anschlusstreffer. Den Topscorer des EHC Thalwil kriegten die Glarner auch im Anschluss den ganzen Match über nicht in den Griff.

Ausgeglichener Mittelabschnitt

Das Mitteldrittel verlief wie ein Spiegelbild des Ersten, einfach mit umgekehrten Vorzeichen. Die Gäste zwangen den Glarnern ihr Spielstil auf und diktierten das Geschehen weitgehend. Glarus musste sich in dieser Phase auf das Verteidigen konzentrieren und konnte gegen vorne nur vereinzelt Akzente setzen. Nachdem wiederum Ziangirov für den Ausgleich besorgt war, brach Moreno durch und konnte nur noch regelwidrig gebremst werden. Den fälligen Penalty verwandelte der auf diese Saison neu Verpflichtete souverän, indem er den bekannten Forsberg-Move perfekt vollendete. Dass der GEC jedoch nicht mit der Ein-Tore-Führung in die Kabine ging, lag, man erahnt es bereits, am Russen im Thalwil-Dress. Dieser reagierte auf einen Abpraller am schnellsten und liess Torhüter Lutz keine Chance.

Dramatische Wende zum Schluss

Für den letzten Abschnitt erschien nur eine Mannschaft auf dem Gletscher. Es waren nicht die Gastgeber. Die Gäste von der Pfnüselküste schalteten und walteten nach Belieben, ohne grosse Gegenwehr. Die Gegentreffer 4 und 5 aus Sicht der Glarner waren den auch symptomatisch: Nach einfachen Scheibenverlusten wurde viel zu langsam reagiert und ehe man sich versah lag das Spielgerät auch schon im Glarner Kasten.
GEC-Coach Faoro hatte anschliessend genug gesehen. Während des Timeouts nahm er seine Mannen ins Gebet und stellte auf zwei Blöcke um. Die Massnahme zeigte sofort Wirkung; gleich im darauffolgenden ersten Shift brachten die Glarner Stürmer mehr Pucks aufs Gäste-Gehäuse als im ganzen bisherigen Drittel. Im Gewühl vor dem Thalwiler Tor behielt largo die Übersicht und erzielte den moralisch so wichtigen umgehenden Anschlusstreffer. Ab diesem Moment gab es für den GEC nur noch eine Richtung. Angriff um Angriff rollte auf den Tabellennachbarn, allerdings noch ohne den erhofften Erfolg. Langsam aber sicher lief dem Fanionteam aus dem Zigerschlitz die Zeit davon. Knapp drei Zeigerumdrehungen blieben noch, als der zweite Glarner Neuzugang Jeret Anderegg zum viel umjubelten 5:5 Ausgleich traf. Als anschliessend alles schon mit der Verlängerung rechneten, fasste sich Ciprian nochmals ein Herz und jagte die Scheibe 19 Sekunden vor Schluss mit einem Kracher ins Glarner Glück!

Mit diesem verdienten, jedoch in ihrem Zustandekommen auch etwas glücklichen Sieg, haben sich die 3.Ligisten des Glarner Eislaufclubs im vorderen Mittelfeld der Tabelle etabliert. In den kommenden Direktduellen mit den ähnlich platzierten Teams geht es nun darum, die gute Ausgangslage zu nutzen und den anvisierten dritten Schlussrang vorderhand zu konsolidieren.


Glarner EC : EHC Thalwil 6:5 (2:1, 1:2, 3:2)
GLKB Arena Buchholz, Glarus. – 124 Zuschauer. – SR Leitold, Hagen.

Tore: 3. Largo (Weyermann) 1:0. 6. Zimmermann (Je. Anderegg, Moreno) 2:0. 13. Ziangirov (Vesely) 2:1. 26- Ziangirov (Blättler; Ausschluss Gürtler!) 2:2. 34. Moreno (Penaltyschuss) 3:2. 39. Ziangirov (Wyss; Ausschluss Mettler) 3:3. 44. Blättler (Ziangirov) 3:4. 45. Blättler (Ziangirov) 3:5. 45. Largo (Hauser, Weyermann) 4:5. 57. Je. Anderegg (Moreno) 5:5. 60. Ciprian (Moreno, Je. Anderegg) 6:5.

Strafen: Glarus 1×2 Minuten, Thalwil 5×2 Minuten.
Glarus: Lutz Fabio; Weyermann, Mettler; Müller Dominique, Ciprian; Müller Nino, Hauser; Largo, Moreno, Zimmermann; Anderegg Joel, Anderegg Jeret, Lutz Simon; Luchsinger, Noser, Büttiker.

EHC Thalwil: Biner; Schmid, Wyss; D’Ercole, Gürtler; Bühler, Blättler, Schweri; Ziangirov, Droz, Vesely.
Bemerkungen: Glarus ohne Schönfelder, Beglinger, Freuler, Bühler, Lutz Fabio (alle abwesend), Bruhin (verletzt), Elsener (Rücktritt).


Nächste Spiele des Glarner EC in der 3.Liga Gruppe 3:

Sonntag, 25.11.2018, 19.45Uhr, EHC Engelberg : Glarner EC, Engelberg

Samstag, 01.12.2018, 19.45Uhr, Glarner EC : HC Zugerland, GLKB Arena Glarus