Foto: Lukas Landolt

Glarner EC feiert überfälligen ersten Saisonsieg

Von Dominik Hauser

Mit einem überzeugenden 6:4 Heimsieg konnte die sechs Spiele dauernde Niederlagenserie endlich durchbrochen und das noch leere Punktekonto zum ersten Mal geäufnet werden. Nachdem die 1.Mannschaft des Glarner Eislaufclubs in den vorangegangenen Partien nur über ein oder zwei Drittel starke Auftritte abliefern konnte, gelang es beim zweiten Heimspiel über die vollen 60 Minuten konzentriert und spielerisch aktiv zu bleiben.

Der Gegner, die Grashoppers aus Küsnacht und aktueller Tabellendritter der 3.Liga, war den Glarner bekannt, lieferten sich die beiden Teams in der Vergangenheit schon einige harte Abnützungskämpfe mit meist engem Ausgang. Deshalb war ein gelungener Start umso wichtiger, um nicht bereits zu Beginn unter Druck oder gar in Rückstand zu geraten. Erstaunlicherweise gelang dies dem Tabellenschlusslicht tatsächlich formidabel, obwohl alle Sturmlinien und Verteidigungspaar aufgrund diverser Absenzen neu zusammengestellt werden mussten. Glarus war eindeutig die entschlossenere Mannschaft, machte in der Mittelzone die Räume eng und führte seine Angriffe schnell und gradlinig aus. Durch zwei schöne Weitschusstore durch Elsener und den wiedergenesenen Schönfelder trug der Aufwand bereits früh erste Früchte. Auch ein Goaliewechsel auf Seiten der Gäste brachte den GCK nicht besser ins Spiel. Glarus dominierte den Startabschnitt weiterhin, musste sich aber ankreiden lassen, aus ihren teilweise hochkarätigen Möglichkeiten nicht mehr Kapital geschlagen, sowie in der eigenen Zone einmal geschlafen und somit den Anschlusstreffer durch Harzheim ermöglich zu haben.

Nichtsdestotrotz durfte in der Glarner Kabine von einem guten Start gesprochen werden. Dies sah auch Trainer Faoro so, mahnte aber seine Mannen, auf keinen Fall auch nur einen Deut nachzulassen. Dies in Erinnerung an das letzte Match, in welchem der GEC im Mitteldrittel fünf(!) Tore kassierte und den Sieg so fahrlässig weggeworfen hatte. Dort Worte schienen Wirkung zu zeigen, den wiederum kam Glarus besser in die Gänge. Zupass kam ihm auch die Undiszipliniertheit des Gastes. Gleich vier Mal wanderte ein Zürcher in dieser Phase in die Kühlbox, währenddessen der GEC bis auf eine Ausnahme den ganzen zweiten Abschnitt im Vollbestand bestreiten konnte. Sonst nicht gerade Paradedisziplin, zeigte das Heimteam ein überzeugendes Powerplay, welches in drei Überzahltoren zu Buche schlug. Zuerst schoss Waldvogel mit einem kernigen Slapshot das 3:1, ehe Elsener nach einem Gewühl vor dem Kasten die Übersicht behielt und so einen Doppelpack schnürte. Zur Spielhälfte konnte dann auch noch Anderegg nach einer schönen Kombination den Lions-Torhüter zum 5:1 überwinden. Dabei liessen es die Glarner dann gut sein. Wiederum eine seltene Unachtsamkeit und etwas Pech ermöglichte GCK kurz vor der zweiten Sirene auf 2:5 zu verkürzen.

Würde der Glarner EC sich mit einem schwachen letzten Drittel nochmals die Butter vom Brot nehmen lassen? Zu oft bauten Sie in den bisherigen Meisterschaftsspielen eine kürzere oder längere Schwächephase ein. Doch dieses Mal schien es zu passen. Und als Largo in der 48. Minute entwischte und backhand gekonnt zum 6:2 abschloss, schien der Mist endgültig geführt. Zwei schnelle Gegentore später konnten sich die zahlreichen Zuschauer der Sache jedoch wieder nicht mehr so sicher sein. Mit dem Messer, resp. der Brechstange zwischen den Zähnen versuchten die Löwen von der Goldküste nochmals alles, um den Anschluss- und Ausgleichstreffer zu erzielen. Ohne Erfolg! Mit Entschlossenheit und auch etwas Glück retteten die GEC-Cracks den knappen 6:4 Vorsprung über die Zeit und durften endlich über das erste Erfolgserlebnis der laufenden Saison feiern. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Verkrampfung nun löst und das Fanionteam den Schwung mitnehmen kann, um möglichst schnell den Anschluss an die Mannschaften über dem Strich zu finden.


Glarner EC : GCK Lions 6:4 (2:1, 3:1, 1:2)
GLKB Arena Buchholz, Glarus. – 83 Zuschauer. – SR Airo, Tschenett.

Tore: 6. Elsener 1:0. 9. Schönfelder (Mettler) 2:0. 15. Harzheim (Sabelli) 2:1. 25. Waldvogel (Ausschluss Sabelli) 3:1. 27. Elsener (Ciprian; Ausschluss Wieland) 4:1. 31. Anderegg (Elsener, Hauser; Ausschluss Schoch) 5:1. 40. Bender (Ausschluss Mettler) 5:2. 48. Largo (Ciprian) 6:2. 49. Hvidt (Sabelli, Harzheim) 6:3. 56. Bender (Lutz) 6:4.

Strafen: Glarus 5×2 Minuten, GCK 8×2 Minuten, plus 10 Minuten (Wunderlin).

Glarus: Bruhin; Stüssi, Weyermann; Müller Dominique, Mettler; Schönfelder, Largo, Ciprian; Elsener, Waldvogel, Hauser; Anderegg, Pöpl, Büttiker; Lutz Fabio.

GCK Lions: Fischer (9. Meier); Baer M., Baer S.; Hvidt, Wieland L.; Clavadetscher; Geilinger, Bender, Lutz; Hugger, Schoch, Wunderlin; Sabelli, Harzheim, Wieland R.

Bemerkungen: Glarus ohne Freuler, Zimmermann, Beglinger, Wunderlin (alle abwesend), Lutz Simon, Zehnder (alle verletzt), Bühler, Noser (alle krank).