Zwei Drittel lang den Leader gefordert

Von Dominik Hauser

Nach einer schier unendlich lang erscheinenden Serie von Auswärtsspielen konnte die 1.Mannschaft des Glarner EC am vergangenen Samstag endlich zum ersten Heimmatch antreten. Zu Gast war mit dem EHC Seewen gleich der aktuelle Spitzenreiter der 3.Liga.

Nach dem bekanntlich nicht sonderlich günstig verlaufenen Saisonstart ruhten die Hoffnungen im Gedanken an den Geist des altehrwürdigen Buchholzes und der daraus hervorgehenden Heimstärke des Glarner Eislaufclubs. Als erste Gastmannschaft kam zwar der Ligaprimus aus Seewen angereist, da aber das Hinspiel nur knapp und nach hartem Kampf 3:4 verloren ging, durften sich die Einheimischen durchaus etwas ausrechnen. Die ansehnliche Anzahl Zuschauer bekamen denn auch von Beginn weg eine engagiert geführte Partie zu sehen, mit leichten Vorteilen für die Innerschweizer zwar, aber auch der GEC wusste zu gefallen. In der fünften Minute entwischte Hächler der Glarner Verteidigung und liess auch Torhüter keine Abwehrchance. Auf den, wieder einmal, frühen Rückstand konnte Glarus jedoch postwendend reagieren. Hauser fing einen Querpass der Seewener ab und lancierte Jeremias Müller, welcher alleine loszog und im Stile eines Routiniers abschloss. Das Unentschieden hielt jedoch nicht sehr lange Bestand. Zwei aus Glarner Sicht unglückliche Weitschusstreffer ermöglichten dem Leader mit einer standesgemässen Führung in die erste Pause zu gehen.

Im zweiten Drittel setzte sich der bisherige Spielverlauf fort. Die Innerschweizer drückten dem Geschehen zwar mehrheitlich den Stempel auf, jedoch wusste der GEC in der Rolle des aufsässigen Underdogs zu Gefallen. Einige gute Chancen auf beiden Seiten wurden allesamt ausgelassen, sodass das knappe Resultat auch nach 40 gespielten Minuten auf der Anzeigetafel aufleuchtete.

Die grossmehrheitlich sehr fair geführte Partie nahm anfangs des Schlussabschnitts nochmals an Fahrt auf und man merkte, dass Glarus nun vehement den Anschlusstreffer suchte. In dieser Phase untermauerte der EHC Seewen ihren Status als defensiv vorzügliches Team, welches nicht zu Unrecht vom Leaderthron grüsste. Immer wieder machten sie hinten die Schotten dicht, liessen den Gastgeber anrennen und markierten ihrerseits mit einem eiskalt ausgenützten Konter das vorentscheidende 4:1. Die Moral der Glarner war damit zwar noch immer nicht gebrochen, jedoch wurden die Beine mit jeder Zeigerumdrehung schwerer. In den letzten Minuten kannten die Besucher vom Lauerzersee gar kein Pardon und schenkten dem Glarner EC nochmals vier Tore ein. Das brutale Schlussresultat von 1:8 erscheint in der Reprise um zwei, drei Tore zu hoch ausgefallen zu sein. Auch wenn Seewen die bessere Mannschaft auf dem Eis war, das Fanionteam des GEC darf für sich in Anspruch nehmen, über weite Strecken tempomässig mitgehalten zu haben. Dies sollte den Herren aus dem Hauptort Mut machen, wenn am kommenden Sonntag das Derby und gleichzeitig Strichduell gegen den Hockeyclub Thalwil im Buchholz steigt.

 

Glarner EC : EHC Seewen 1:8 (1:3, 0:0, 0:5)
Kunsteisbahn Buchholz, Glarus. – 65 Zuschauer. – SR Hugentobler, Egli.

Tore: 5. Hächler (Suter, Horat) 0:1. 6. Müller Jeremias (Hauser) 1:1. 7. Holdener (Steiner; Ausschluss Zimmermann) 1:2. 8. Brücker R. (Brücker J.) 1:3. 45. Steiner (Brücker J, Brücker R.) 1:4. 51. Reichmuth (Lander) 1:5. 57. Brücker R. (Brücker J.; Ausschluss Weyermann) 1:6. 58. Horat 1:7. 59. Brücker J. (Spichtig) 1:8.

Strafen: Glarus 4×2 Minuten, Seewen 7×2 Minuten plus 1×10 Minuten (Item).

Glarus: Lutz Fabio; Bühler, Zehnder; Weyermann, Müller Dominique; Mettler, Stüssi; Müller Jeremias, Hauser, Müller Simon; Largo, Ciprian, Zimmermann; Lutz Simon, Faoro Patrick, Kubli; Bruhin, Streiff Aljoscha, Bär.

Seewen: Schulze; Item, Eichhorn; Holdener, Reichmuth; Spichtig, Lippmann; Muheim, Annen, Lander; Brücker J, Steiner, Brücker R.; Hächler, Suter, Horat; Mettler, Landis, Gehrig.
Bemerkungen: Glarus ohne Anderegg, Streiff Ramon, Noser (alle verletzt), Faoro, Denis, Loretz, Freuler, Aebli (alle abwesend).